Wie gerne machst du Buchmarketing? Also auf einer Skala von 0 bis 0?
Bei meinem ersten Buch habe ich mich lange nicht ums Buchmarketing gekümmert. Oder nur ganz wenig: Zwei E-Mails habe ich geschrieben und meinen Buchseiten-Text halbherzig über 150 Wörter gebracht.
Dass mein Buch so gut angenommen wurde und sich insgesamt mehr als 2.000 Mal verkauft hat, lag daran, dass ich andere Dinge intuitiv richtig gemacht habe. Der Titel war super, ich hatte eine tolle Nische besetzt und eine richtig gute Struktur. So etwas kann fehlendes Buchmarketing zumindest zum Teil auffangen.
Aber mit geht’s eben doch besser.
Mittlerweile kümmere ich mich ums Marketing all meiner Bücher, schalte teilweise Anzeigen und überarbeite regelmäßig bestimmte Details. In meinen Kursen und Coachings sehe ich gleichzeitig immer wieder dieselben Fehler, wenn’s ums Marketing für das eigene Buch geht. Und dann enttäuschte Gesichter, wenn die Verkäufe hitner den Erwartungen zurückbleiben.
Damit dir das nicht passiert, habe ich in diesem Artikel 7 typische Fehler im Buchmarketing zusammengefasst. Die musst du dann schon mal nicht mehr machen 🙂
Die 7 häufigsten Buchmarketing-Fehler
Fehler 1: Falsche Einstellung
Deine Einstellung allein wird nicht reichen, um gutes Buchmarketing zu machen. Dafür brauchst du auch fachliches Wissen und den Willen, dich dranzugeben. Nur: Die falsche Einstellung kann schon von Anfang an dafür sorgen, dass das Ganze nichts wird.
Sie kann dabei viele Gesichter haben. Am Ende führt sie immer dazu, dass du dich selbst davon abhältst, dein Buchmarketing nüchtern und pragmatisch anzugehen, sondern Gründe dafür zur Hand zu haben, warum du deine Entscheidungen anders triffst. Manchmal grenzt das schon an Selbstsabotage, beispielsweise wenn am Cover festgehalten wird, obwohl es nicht gut funktioniert – einfach, weil es so schön ist. Oder wenn die Erwartung ist, einfach irgendein geheimes Knöpfchen zu drücken, einen Trick anzuwenden, und dann läuft’s. Mit der Suche nach solchen “Geheimformeln” verbringen manche mehr Zeit als mit dem Ausprobieren und Lernen fürs eigene Buch.
Und wie sieht eine sinnvolle Einstellung aus? Ganz pragmatisch: Buchmarketing ist eine Aufgabe, ohne die es nicht geht. Für die es Erfahrungswerte und Richtschnuren gibt, die aber nur durch Tun und Experimentieren gut funktionieren kann, weil jedes Buch einzigartig ist.
Das ist ja auch das Tolle: Wenn sich dein Buch jetzt nicht verkauft, kannst du herausfinden, woran es liegt, und das dann ändern.
Fehler 2: Zahlenphobie
Ich weiß, ich gehe manchen schon mit meiner Liebe für Zahlen auf den Keks. Aber es gibt einen guten Grund dafür, dass ich immer wieder darauf poche, sie anzuschauen und zu kennen: Nur sie können verlässlich sagen, ob eine Buchmarketing-Maßnahme etwas bringt oder nicht. Und wenn du nicht weißt, wie sich deine Buchverkäufe beispielsweise im Vergleich zum Vorjahr oder zum Vormonat entwickeln, kannst du auch nicht sagen, ob es gerade gut oder nicht so gut läuft.
Wenn ich zum Beispiel in einem Vorgespräch frage, wie viele Bücher in der letzten Woche verkauft worden sind, kommen Antworten wie: “Ach, das gucke ich mir gar nicht so oft an, das ist so frustrierend.” Wir können aber nur die Dinge ändern, die wir uns anschauen und du wir verstehen. Daher machst du es am besten zu deiner Routine, jeden Morgen deine Buchverkäufe zu checken und ein Gefühl dafür zu entwickeln, was du erwarten kannst.
Fehler 3: Falsches Cover
Ein Buch ist ein physikalisches Produkt. Viele Autor*innen haben ein ganz klares Bild davon im Kopf, wie ihr “Baby” aussehen soll, vor allem, wenn viele Monate und manchmal Jahre an Arbeit hineingeflossen sind. Also wird das Cover nach Geschmack gestaltet, mit den Lieblingsfarben hinterlegt und der Titel möglichst klein und unauffällig draufgepackt – der soll ja nicht den Gesamteindruck stören.
Wenn jemand auf Amazon (und das wird immer ein wichtiger Vertriebskanal für dich sein) die Suchergebnisse durchgeht, ist es aber viel wichtiger, dass das Cover sofort erkennen lässt, worum es in diesem Buch geht. “Schön” reicht hier nicht. Vielleicht klickt man mal ein Buch an, weil ein Cover wirklich heraussticht und man noch nie im Leben etwas so Wundervolles gesehen hat. Normalerweise wählt man aber ausschließlich danach aus, ob es für die eigene Suchanfrage passen könnte oder nicht. Und – auch das wird leider oft vergessen – ob es wie ein professionelles Buchcover aussieht.
Fehler 4: Falsche Keywords
Du kannst für Amazon Keywords hinterlegen, für die dein Buch gefunden werden soll. Keywords zu recherchieren ist eine mühsame Arbeit, und meistens sind sie nicht von Anfang an richtig. Auch hier musst du ausprobieren und schauen, was gut funktioniert. Und die richtig guten Keywords fallen einem oft erst später ein – oder wenn du mit anderen über dein Buch sprichst.
Je spezifischer deine Keywords sind, desto geringer ist die Konkurrenz, mit der du dir die Suchanfragen teilst. Natürlich wird auch das Suchvolumen geringer, wenn du sehr spezifische Keywords verwendest, so dass du hier einen guten Mittelweg finden musst. Vor allem solltest du dir gleich einen Reminder setzen, um die Keywords regelmäßig zu überprüfen und nachzubearbeiten.
Fehler 5: Falsche Kategorien
Gerade, wenn du über Amazon KDP dein Buch veröffentlichst, wählst du wahrscheinlich anfangs die falschen Kategorien aus. Dafür kannst du nichts, denn Amazon hat das Ganze etwas unlogisch aufgebaut. In KDP selbst kannst du zwei Kategorien aus einer Liste auswählen. Dort sind jedoch nicht exakt die Kategorien drin, die auch auf der Amazon-Seite zu finden sind. Diese musst du manuell heraussuchen und über den Support eintragen lassen. Das Gute: Du kannst bist zu 10 Kategorien hinterlegen lassen. Und solltest das auch tun.
Denn wenn du in einer passenden Kategorie in den oberen Rängen stehst, wirst du besser gefunden. Landet dein Buch sogar auf Platz 1 in einer Kategorie, schreibt Amazon das Label “Bestseller” dran und spielt das auch in den Suchergebnissen aus. Du bist dann zwar nicht automatisch Bestseller-Autor*in, aber dein Buch erhält mehr Aufmerksamkeit auf Amazon.
Fehler 6: Buch-Seiten-Text nicht suchmaschinen-optimiert
Einen weiteren häufigen Fehler sehe ich auf den Buchseiten-Texten, vor allem auf Amazon. Hier hast du viel Platz, von deinem Buch zu überzeugen und es ein wenig vorzustellen. Oft sehe ich, dass hier komplett ambitionslos einfach der Klappentext einkopiert wurde: 5 Zeilen und Schluss. Das animiert dann nicht zum Weiterlesen oder gar zum Kauf. Und Amazon kann daran auch nicht erkennen, ob dein Buch zu einer Suchanfrage passt. Vor allem nicht, wenn der Text nicht seo-optimiert ist.
Überhaupt ist Amazon SEO ein wichtiges Thema, das oft sträflich vernachlässigt wird. Mit dieser einen Stellschraube kannst du so viel bewegen und hast jede Menge Möglickkeiten.
Hier geht’s zu meinem Artikel zu Amazon SEO.
Fehler 7: Nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft
Stell dir vor, du willst im Garten Regenwasser auffangen und stellst einfach eine leere Wasserflasche raus. Und beschwerst dich anschließend darüber, dass nicht genügend Wasser in der Flasche bleibt. Dabei hast du im Haus noch jede Menge Schüsseln, Schalen und sogar ein Regenfass, die du nicht rausstellst.
Daran erinnert es mich häufig, wenn Autor*innen sagen, dass das Buchmarketing bei ihnen einfach nicht funktioniert. Sie wollen das Regenfass nicht anrühren und sind sauer, dass es mit der Flasche nicht klappt.
Auch das ist eine gute Nachricht, denn meistens gibt es jede Menge, was du noch machen kannst. Neben den sechs Punkten oben sehe ich häufig, dass nicht alles ausgeschöpft wurde, was man machen kann, zum Beispiel:
- keine unterschiedlichen Buchseiten für unterschiedliche Varianten (Taschenbuch, Hardcover, E-Book, Audio),
- fehlende Hinweise aufs Buch zum Beispiel in sozialen Medien,
- keine Buch-Landingpage,
- keine Amazon-Author-Seite,
- kein Buch-Launch,
- keine Marketing-AKtionen,
- keine A+,
- keine oder falsche Amazon Ads.
Es gibt so viele Möglichkeiten, dein Buch bekannter zu machen und besser zu verkaufen. Das Ganze ist allerdings ein Projekt, um das du dich kümmern musst. Aber eben auch eins, um das du dich kümmern kannst. Und wenn’s funktioniert, macht das Ganze sogar Spaß 🙂