Vom Weg der Heilpraktikerin zur Autorin: Interview mit Gisela Ott

von yvonne 

In einem Interview für The Booked Life spricht Yvonne Kraus mit Gisela Ott, Autorin und Heilpraktikerin, die auf eine beeindruckende Karriere von 30 Jahren in der Naturheilkunde zurückblickt. Gisela hat in dieser Zeit nicht nur eigene Heilmethoden entwickelt, sondern diese auch in mehreren Büchern zugänglich gemacht. Mit Yvonne teilt sie ihre Reise als Autorin und gibt Einblicke in ihre kreativen und beruflichen Herausforderungen und Erfolge.

Der Beginn als Autorin: Von der Poesie zur Fachliteratur

Gisela Ott ist nicht nur Autorin von Fachbüchern, sondern begann ihre schriftstellerische Laufbahn mit Gedichten. Sie veröffentlichte zwei Lyrikbände: einen mit klassischen Gedichten und einen mit sogenannten Schnipselgedichten, inspiriert vom Dadaismus. „Es hat sich einfach ergeben,“ erzählt Gisela, „und ich fühlte, die Gedichte mussten in die Welt.“ Doch anders als bei der Lyrik, war der Weg zu ihren Fachbüchern weitaus geplanter – und herausfordernder.

Seit über zehn Jahren hegte Gisela den Wunsch, ihre selbst entwickelte Heilpraktikermethode in einem Ratgeber zu verewigen. „Ich hatte die Idee schon so lange im Kopf, aber es war einfach zu viel. Ich wusste nie, wo ich anfangen sollte.“ Erst mit Hilfe von Yvonne und ihrem Coaching fand sie den Mut, das Projekt tatsächlich umzusetzen.

Die Herausforderung der Struktur und das Durchhaltevermögen

Wie bei vielen Autor*innen, brachte auch Gisela die Disziplin und Struktur des Schreibens an ihre Grenzen. „Am Anfang wollte ich direkt loslegen. Mindset, Struktur – das wollte ich alles gar nicht hören,“ gibt Gisela zu. Doch mit der Zeit erkannte sie den Wert einer soliden Struktur und dass es sie letztendlich dabei unterstützte, ihr Wissen klar und verständlich zu vermitteln.

Besonders beim ersten Buch, HPM Selbstheilung, spürte sie, dass eine Struktur notwendig war, um die Fülle an Wissen sinnvoll zu ordnen. „Es war schwer, die Seminarunterlagen einfach zu einem Buch zu machen, weil man ja nicht dabei ist, um direkt auf Fragen zu reagieren,“ erklärt sie. Trotz vieler Notizen und Ideen war es eine Herausforderung, alles in ein geordnetes Konzept zu bringen.

„Kreative Meditation“ – Ein Buch, das zur Inspiration einlädt

Mit ihrem zweiten Fachbuch, Kreative Meditation, schuf Gisela ein Werk, das Leser*innen dabei unterstützt, ihre eigenen Meditationen zu entwickeln. „In meinen Seminaren kreierte ich oft Meditationen für bestimmte Themen,“ erzählt Gisela. Diese Fähigkeit wollte sie mit ihrem zweiten Buch an andere weitergeben, insbesondere an Menschen, die selbst Gruppen leiten oder individuelle Meditationen zu speziellen Themen entwerfen möchten.

Das Cover dieses Buches ist besonders persönlich: Es zeigt einen Ausschnitt eines Bildes, das 2006 für Gisela gemalt wurde. „Der Künstler sagte, er hört die Klänge der Seele und malt danach Bilder. Dieses Bild hat eine ganz besondere Kraft, und ich freue mich, dass es nun das Cover meines Buches ziert,“ beschreibt Gisela stolz.

Das Schreiben als Selbstfindung und Mut zur Sichtbarkeit

Wie viele Erstautor*innen empfand Gisela es als eine besondere Herausforderung, sich mit ihren Büchern zu zeigen und sich als Autorin zu definieren. Die Veröffentlichung der Fachbücher verstärkte nicht nur ihr Selbstbewusstsein, sondern brachte sie auch dazu, das eigene Wissen noch klarer zu reflektieren und zu strukturieren. „Es war ein schöner Überraschungsmoment, als ich merkte, dass das, was ich zu sagen habe, keineswegs banal ist,“ erinnert sich Gisela.

Auch ihre Seminare profitieren von den Büchern: Die Struktur und Klarheit ihrer schriftlichen Arbeit flossen zunehmend in ihre Praxis als Heilpraktikerin ein. Sie merkt an, dass das Schreiben sie nicht nur als Autorin, sondern auch in ihrem beruflichen Tun weiterentwickelt hat.

Drei Tipps für angehende Autor*innen von Gisela Ott

Gisela teilt einige Ratschläge für all jene, die den Traum vom eigenen Buch hegen:

  1. Einfach anfangen – Jeder kann seine Gedanken und Ideen zu Papier bringen. „Es lohnt sich immer, und oft entwickelt sich etwas Wundervolles daraus.“
  2. Unterstützung suchen – Gisela betont, wie wichtig es ist, sich Begleitung zu holen. „Ohne Yvonnes Unterstützung und die Buchheldinnen-Gruppe hätte ich vielleicht irgendwann aufgegeben.“
  3. Dranbleiben – Selbst in schwierigen Phasen sei es wichtig, nicht aufzugeben und sich den Herausforderungen zu stellen.

Gisela plant bereits ihr nächstes Buchprojekt, diesmal in Zusammenarbeit mit einer Schülerin. Es wird sich um die Anwendung ihrer Methode bei Tieren drehen – eine neue und spannende Erweiterung ihres bisherigen Wirkens.

Gisela Ott zeigt mit ihrer Geschichte, dass es nie zu spät ist, neue Wege zu gehen und dass die Herausforderungen des Schreibens letztendlich zu einer wertvollen Selbstentwicklung führen.

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