Mein erster Blog handelte von Büchern, mein erstes Buch war der Crashkurs Bloggen. Heute coache ich Buchschreibende und Menschen, die ein Onlinebusiness betreiben. Kein Wunder also, dass ich immer wieder gefragt werde, ob nun ein Buch oder ein Blog wichtiger fürs Business ist. Die Antwort darauf gebe ich in diesem Artikel. Und sie lautet: Kommt drauf an.
Erst mal vorweg: Du brauchst keinen Blog, um ein Buch zu schreiben, und kein Buch, um einen Blog zu schreiben. Die meisten Blogger*innen haben kein Buch geschrieben. Und die meisten Autor*innen haben keinen Blog (was auch daran liegt, dass es Bücher schon ein paar Jahrhunderte länger gibt als Blogs). Beide können unabhängig voneinander etwas für dich tun. Und sie können auch wunderbar zusammenarbeiten. Doch zunächst mal alleine betrachtet:
Was ein Blog für dich tun kann
Ich betreibe aktuell aktiv vier Blogs, habe drei, an denen ich nicht viel tue und die trotzdem regelmäßig Traffic zu mir bringen und baue gerade einen weiteren auf. Ich habe insgesamt drei Bücher übers Bloggen geschrieben und bin absolut pro Blog. Wenn du dich also fragst, ob ein Blog für dich sinnvoll ist, ist meine Meinung klar: Auf jeden Fall.
Ein Blog ist Teil deiner Website, und zwar der Teil, in dem du regelmäßig neue Inhalte live stellst. So kannst du aus deiner Website mehr machen als eine Visitenkarte im Internet: Du zeigst dort deine Expertise und deine Persönlichkeit, bringst Menschen etwas bei, verlinkst deine Produkte und sorgst dafür, dass du bekannt wirst.
Das funktioniert mit einem Blog deutlich besser als mit Social Media allein. Wenn nämlich jemand auf deinen Blog kommt, stehen deine Inhalte dort nicht neben 20 anderen und werden nur im Vorbeiscrollen wahrgenommen. Die Verweildauer auf deinen Blog-Artikeln ist deutlich höher als auf deinen Social-Media-Posts – und vor allem gehört dein Blog dir und niemand anderem.
Besonders schön ist aber, dass du mit deinem Blog über Google gefunden werden kannst. SEO (Search Engine Optimization = Suchmaschinenoptimierung = Aufbereitung deiner Texte in einer Weise, dass Google sie finden kann) hört sich schwierig an, lässt sich aber super einfach lernen. Mit meinem stärksten Blog erreiche ich im Jahr mehr als 1 Millionen Besucher*innen - mehr als 80 % davon über Google. Während ich also hier sitze und einen neuen Artikel schreibe, finden ganz viele Menschen die Texte, die ich vor fünf Jahren oder drei Monaten geschrieben habe, im Internet. Lernen mich so kennen und kommen dann wieder.
Ein Blog ist aus meiner Sicht genau zu diesen drei Dingen da:
- Er ergänzt deine Website um inhaltliche, fachliche, manchmal auch persönliche Teile.
- Er stellt eine Beziehung zu deinen Leser*innen her und bindet sie an dich.
- Er sorgt für Reichweite über Google und legt damit die Basis für künftige Einnahmen.
Daneben lernst du ganz viel über Technik, übers Schreiben und über dich persönlich. Ein Blog ist also immer auch eine Möglichkeit, dich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln.
Vorteile Blog
Gegenüber dem Buch hat ein Blog auch ein paar echte Vorteile. Das sind vor allem die folgenden:
- Du kannst deinen Blog sehr schnell an den Start bringen. In meinem Crashkurs Bloggen hatte ich dafür eine 7-Tage-Methode entwickelt, die du nun in Bloggen für Einsteiger nachlesen kannst.
- Ein Blog besteht aus vielen kleinen einzelnen Teilen – den Artikeln –, die für sich einen Wert haben. Du kannst deine Arbeit daran also besser unterteilen und erzeugst immer wieder einen kleinen Wert.
- Du kannst am Blog sehr leicht Änderungen vornehmen und einzelne Artikel überarbeiten, ohne dass du gleich ein ganzes Buch neu drucken lassen musst.
- Die Ansprüche an einen Blog-Artikel sind nicht so hoch wie an ein Buch. Du kannst also leichter starten und erst mal Selbstvertrauen gewinnen.
- Du kannst sehr leicht alles am Blog selbst übernehmen. (Das geht beim Buch zwar auch, ist aber ein bisschen schwieriger.)
- Du kannst dich ausprobieren und deinen Blog nach und nach wachsen lassen. Du brauchst nicht sofort ein fertiges Konzept.
Was ein Buch für dich tun kann
Ich habe zwölf Bücher veröffentlicht (und einige warten noch drauf). Jedes dieser Bücher hat mich in meinem Thema weitergebracht und neue Menschen auf mich aufmerksam gemacht – auch Menschen, die nicht auf Google suchen oder in Facebook unterwegs sind. Außerdem hat mein Buch viele Interessierte auf meine Websites gebracht. Eine große Zahl meiner Kund*innen hat zunächst ein Buch von mir gelesen und sich dann für die Zusammenarbeit mit mir entschieden.
Auch ein Buch ist – genau wie der Blog – eine Möglichkeit, Inhalte von Wert und Dauer zu erschaffen, das Social-Media-Hamsterrad zu verlassen oder es gar nicht erst zu betreten.
Daneben gibt es auch drei Dinge, die das Buch besonders gut kann:
- Es hebt dich und deine Expertise vom Wettbewerb ab, und zwar viel besser, als ein Blog das kann. Um ein gutes Buch zu schreiben, musst du mehr Wissen, mehr Didaktik, mehr Ausdauer mitbringen als für einen Blog-Artikel. In deiner Branche haben vielleicht 50 Menschen einen Blog, aber nur 3 ein Buch geschrieben.
- Es macht dich bekannt – online (durch deine Landingpages auf Amazon, die du automatisch bekommst), aber auch außerhalb der Internet-Bubble.
- Es generiert durch Verkäufe Einnahmen.
Daneben lernst du ganz viel über Technik, übers Schreiben und über dich persönlich. Ein Buch ist also immer auch eine Möglichkeit, dich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln. (Und ja, das sind die gleichen beiden Sätze wie oben.)
Vorteile Buch
Natürlich hat auch ein Buch ein paar Vorteile gegenüber dem Blog. Das sind diese:
- Dein Buch-Projekt hat einen Anfang und ein Ende (auch wenn es vielleicht nicht so wirkt...). Dein Blog wird nie fertig, dein Buch ist aber irgendwann abgeschlossen.
- Ein Buch ist ein Produkt, nicht "nur" eine Website. Es wirkt daher wertiger und du verkaufst es, statt dein Wissen kostenlos ins Internet zu stellen.
- Amazon als Suchmaschine ist weniger stark umkämpft als Google. Es wird dir mit deinem Buch leichter fallen, gefunden zu werden, wenn du auch hier SEO einsetzt.
- Amazon-Anzeigen sind deutlich günstiger als Facebook- oder Google-Anzeigen.
- Dein Buch liegt zu Hause bei deinen Kund*innen, und das über Tage oder Wochen hinweg. Wenn sie an dein Thema denken, denken sie zuerst an dich.
Was kommt zuerst - Blog oder Buch?
Meiner Erfahrung nach arbeiten Buch und Blog am besten zusammen. Im Blog kannst du dein Buch anteasern und bekannt machen, und im Buch wiederum den Blog. Die beiden sind ein unschlagbares Team. Mit beiden schaffst du wertvolle Inhalte, von denen du jahre- oder sogar jahrzehntelang profitierst.
Wahrscheinlich hast du gerade nicht genug Zeit, um beides anzufangen. Dann stellt sich für dich die Frage: Was kommt zuerst, dein Blog oder dein Buch?
Das kommt darauf an, welche Strategie du verfolgst. Einige meiner Kund*innen starten mit dem Buch. Das trifft vor allem auf Coaches zu, die bisher eher offline gearbeitet und keine Website gebraucht haben. Diese unterstreichen ihre Expertise mit ihrem Buch, sprechen Interessierte über Amazon an und bauen vielleicht im nächsten Schritt die Website auf.
Für andere Kund*innen ist das Buch eine Fortführung ihres Onlinebusiness. Sie wollen sich noch stärker vom Wettbewerb abheben und setzen das Buch gezielt als Mittel ein, um ihre Expertise herauszustellen.
Beide Varianten funktionieren. Du musst keinen Blog haben, bevor du dein Buch schreibst. Es schadet nichts, aber die allermeisten Bücher werden geschrieben, ohne dass die Autor*innen (vorher) einen Blog haben. Wenn du mit dem Blog startest, hilft dieser dir natürlich, dein Buch zu vermarkten. Aber nur dann, wenn deine Kund*innen sich online tummeln und deinen Blog auch finden können.
Welchen Weg wählst du? Blog oder Buch? Oder doch am besten beides?