Als ich etwa 15 oder 16 Jahre alt war, bat mein Deutschlehrer mich, einer Mitschülerin Nachhilfe zu geben. In Deutsch. Vor allem sollte ich ihr dabei helfen, bessere Texte zu schreiben.
„Geht doch gar nicht“, dachte ich. Denn ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt – bewusst oder unbewusst – aufgenommen, dass man Schreiben nicht lernen kann. Und darum geht’s im Deutsch-Unterricht ja schließlich auch.
Weil ich den Deutschlehrer sehr mochte (er hat nicht nur auf meine Nachhilfefertigkeiten vertraut, sondern mir auch den Weg als Autorin geebnet), sagte ich trotzdem Ja. Mein erster Job als Schreibcoach sozusagen. Und ich habe festgestellt, dass man Schreiben genauso lernen und unterrichten kann wie alles andere auch.
Warum ich heute Buchcoach bin
Und heute, mehr als 30 (ja, wirklich) Jahre später, helfe ich beruflich täglich Menschen dabei, ihre Ideen in Worte zu fassen, diese aufzuschreiben und der Welt zu zeigen. Ich bin Buchcoach. Und ich bin jeden Tag dankbar dafür, diesen so erfüllenden Beruf ausüben zu können.
Denn so viele Menschen denken auch als Erwachsene noch so wie ich in der Schulzeit: Dass man Schreiben nicht lernen kann. Ihnen fehlt dieser Deutschlehrer-Moment, der meine Sicht komplett verändert hat. Gleichzeitig wünscht sich mehr als die Hälfte aller Menschen (laut einer Studie von BoD, die die Buchcoach-des-Jahres-Wahl durchführen), ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen.
Eine ganz schön große Lücke. Die ich gerne schließen möchte. Denn Bücher von Menschen, die sich ohnehin zutrauen, ein Buch zu schreiben, gibt es schon jede Menge. Die anderen Stimmen, die leisen, die sich nicht trauen, weil man ihnen zu lange gesagt hat, dass sie nicht (so) wichtig sind – die hören wir viel zu selten.
Mein Wunsch als Buchcoach: Ich möchte den Buchmarkt vielseitiger machen. Und dabei Menschen durch diesen vielschichtigen Prozess führen, den ein Buch mit sich bringt.
Anfangs dachte ich, ich sei in diesen Beruf „hineingestolpert“, weil ich gerne schreibe und gerne übers Schreiben schreibe. Mittlerweile weiß ich, dass er meine vielen Erfahrungen perfekt verknüpft: meine Life-Coach-Ausbildung, mein bildungswissenschaftliches Studium (Schwerpunkte: digitales Lernen und Erwachsenenbildung), mein wirtschaftswissenschaftliches Studium (denn seien wir ehrlich: ein Buch ist am Ende auch ein Produkt) und nicht zuletzt meine Erfahrung aus mehr als 20 veröffentlichten Büchern.
Was Buchcoaching für mich bedeutet
Ist Buchcoaching überhaupt ein Wort?
Weiß nicht. Ich schreibe es trotzdem, weil es für mich stimmig ist. Und genauso behandle ich auch das Buchcoaching selbst: Jemanden zum ersten oder nächsten eigenen Buch zu begleiten hat nichts mit einem 5-Schritte-Plan zu tun (auch wenn sich der Prozess natürlich in klare Phasen unterteilen lässt). Der Weg zum Buch ist immer ein persönlicher, höchst individueller. Und deswegen ist es mir so wichtig, genau dieser Individualität Raum zu lassen.
Wenn du mir eine Frage stellst, wird die Antwort wahrscheinlich länger ausfallen. Weil ich gerne Kontext gebe, weil ich gerne erkläre, warum ich eine bestimmte Meinung vertrete. Und weil ich zeige, dass es immer mehrere mögliche Wege gibt.
Schreiben ist keine Naturwissenschaft. Wir lernen hier ganz viel über Menschen, Kommunikation, Verbindung. Was „funktioniert“, wissen wir aus Erfahrung. Und können es häufig auf neue Fälle anwenden. Oft müssen wir aber auch experimentieren und schauen, wie wir unsere Gedanken so verpacken können, dass sie so ankommen, wie wir sie gemeint haben.
Erfahrung, Intuition, Fachwissen – das ist, worauf es beim Schreiben ankommt. Und was ich auch als Buchcoach in den Fokus stelle. Deswegen schreibe ich auch weiterhin Bücher (natürlich auch, weil ich aus tiefster Seel Autorin bin): Für mich gilt: I walk the talk. Jedes neue eigene Buch hilft mir dabei, meinem eigenen Anspruch an mich als Buchcoach gerecht zu werden.
So arbeite ich
Weil Menschen unterschiedlich sind, weil Bücher unterschiedlich sind – und weil nicht jede*r zur gleichen Zeit das Gleiche braucht –, habe ich Formate entwickelt, die unterschiedliche Wege zum Ziel zeigen und einen unterschiedlichen Fokus setzen.
Manche wollen keinen Kurs, kein „Kurs-Korsett“, sondern vor allem schreiben, schreiben, schreiben. Im eigenen Tempo, auf dem eigenen Weg. Für sie gibt es den Write Your Book Club – meine Membership für alle, die in der Gruppe individuell schreiben wollen. Niedrigschwellig, unterstützend, mit wachsender Kursbibliothek.
Andere wollen einen klaren, überschaubaren Zeitrahmen und eine Portion Leichtigkeit. Dafür habe ich den Sommerbuch-Kurs entwickelt. In sechs Wochen entsteht hier ein kleines, feines Buch – ein Eisbrecher, ein Türöffner, oft der Anfang von etwas Größerem.
Wieder andere wünschen sich einen intensiven, längeren Prozess mit individueller Begleitung. Dafür gibt es mein Buchheldinnen-Mentoring – ein Raum, in dem nicht nur Bücher wachsen, sondern auch Klarheit, Selbstvertrauen und neue Möglichkeiten.
Und dann gibt es die, die ihr Buch bereits geschrieben haben und sich die Frage stellen: Wie kommt es zu den Menschen, für die ich es geschrieben habe? Für sie gibt es meine Book Marketing Masterclass, in der wir das Buch sichtbar machen.
Die Buchcoach-des-Jahres-Wahl 2024: Huch, ich bin auf Platz 4!
Jetzt habe ich dir ziemlich lang und breit erklärt, was es für mich bedeutet, Buchcoach zu sein (Kontext, du erinnerst dich). Vielleicht kannst du dir vorstellen, was es für mich bedeutet hat, im letzten Jahr unter die Top 5 in der Buchcoach-des-Jahres-Wahl gewählt worden zu sein. Aus mehr als 70 Nominierten. Und neben diesen wunderbaren Buchcoaches:
- Jacqueline Vellguth
- Annika Bühnemann
- Christine Kämmer
- Ich – Yvonne Kraus
- Anke Ernst
Ich war sehr überrascht und super glücklich. Denn auch, wenn BoD diese Wahl dankenswerterweise ins Leben gerufen hat und organisiert – gewählt wird durch die Community. Durch die Menschen, die mit den unterschiedlichen Buchcoaches zusammenarbeiten bzw. zusammengearbeitet haben. Also durch Menschen wie dich.
Dieser 4. Platz hat mir gezeigt, dass ich mit meinem etwas anderen Ansatz auf dem richtigen Weg bin. Das Menschen mich für genau das anerkennen, was ich mitzubringen habe. Und das ist ja genau das Gefühl, zu dem ich auch anderen mit ihren Buch-Veröffentlichungen helfen möchte.
Neben meinem 4. Platz, auf den ich natürlich sehr stolz bin, freut mich vor allem, dass es diese Aktion überhaupt gibt. Denn es geht ja nicht nur um die Person, die am Ende Buchcoach des Jahres wird. Sondern um all die unterschiedlichen Menschen, die mit ihrer Arbeit täglich dafür eintreten, dass mehr Menschen sich den wunderbaren Traum vom eigenen Buch veröffentlichen können. Und diese Wahl schafft Sichtbarkeit für sie. Also auch, wenn ich auf Platz 75 gelandet wäre, würde ich mich darüber freuen, dass so mehr über den Beruf des Buchcoaches berichtet wird.
So läuft die Wahl zum Buchcoach des Jahres 2025 ab
Nun steht die nächste Wahl an, die zum Buchcoach des Jahres 2025 an. BoD erklärt auf einer eigenen Seite, wie das ganze funktioniert: https://www.bod.de/buchcoach-des-jahres
Das sind die Termine. Du kannst sowohl nominieren als auch später abstimmen:
Die neue Wahl ist gestartet – und du kannst ab sofort mit deiner Stimme zeigen, welche Buchcoachin oder welcher Buchcoach für dich den Unterschied gemacht hat.
- 18.06. bis 09.07.2025: Nominierung
- 16.07. bis 13.08.2025: Wahl aus den Nominierten
- 27.08: Bekanntgabe des Gewinners oder der Gewinnerin
Für wen willst du abstimmen?
Buchcoaching ist so individuell wie Autor*innen. Für dich sind wahrscheinlich andere Dinge wichtig als für mich oder für andere Menschen. Daher empfehle ich dir, herauszufinden, was du dir von deinem Buchcoach wünschst – und dann auf die Suche nach deinem Perfect Match zu gehen. Und wenn du dieser Person etwas Gutes tun willst, nominierst du sie oder stimmst für sie ab.
Denn egal, wem du deine Stimme gibst: Du sorgst damit für Sichtbarkeit für das Thema Buchcoaching. Und dadurch auch für eine Branche, die so vielen Menschen ihren Traum vom Buch aus dem Kopf in die Welt bringt.