Wie du mit Schreibblockaden umgehen kannst

von yvonne 

Die meisten, die viel und regelmäßig schreiben, hatten sie schon, und fast alle fürchten sich vor ihr: die Schreibblockade. Aber was genau ist das überhaupt, woher kommen Schreibblockaden und was kann man dagegen tun? All das erkläre ich dir in diesem Artikel.

Was ist eigentlich eine Schreibblockade?

Manche Menschen behaupten, dass es gar keine Schreibblockaden gibt. So, wie es keine Buchhaltungsblockaden oder keine Tapezierblockaden gibt. Man setzt sich einfach hin, tut seinen Job – und gut ist.

Ich sehe das anders. Schließlich unterscheidet sich das Schreiben von vielen anderen Tätigkeiten, weil wir damit etwas aus uns selbst heraus schaffen und auf diese Weise auch viel von uns preisgeben.

Hast du schon einmal vor einem Text gesessen und einfach nicht gewusst, wie du weitermachen sollst? Oder hast du die Arbeit an deinem Roman so lange vor dir hergeschoben, bis du schließlich ganz damit aufgehört hast? Vielleicht hast du schon mehrere Stunden auf deine Tastatur gestarrt und kaum ein Wort zustandegebracht. Falls ja, weißt du, wie sich das anfühlt, so eine Schreibblockade.

Es kann unterschiedliche Gründe dafür geben, dass du nicht schreibst, obwohl du es unbedingt willst (dazu weiter unten mehr). Grundsätzlich kann man sagen, dass eine Schreibblockade dich davon abhält, etwas (kreatives) zu schreiben, ohne dass es dafür einen erkennbaren inneren oder äußeren Grund gibt. Das Wort kreatives habe ich in Klammern geschrieben, weil du zum Beispiel auch einen Sachtext oder einen Ratgeber schreiben und unter einer Schreibblockade leiden kannst. Das sind zwar keine literarischen Texte, aber trotzdem sind sie kreativ im Wortsinn: du erschaffst mit ihnen etwas.

Woher kommen Schreibblockaden?

Wenn du etwas ändern möchtest, ist der beste erste Schritt, dich näher damit auseinanderzusetzen. Es besser zu verstehen. Eine Recherche nach Gründen für Schreibblockaden fördert eine Menge verschiedener Punkte zutage. Aus meiner Erfahrung lassen sie sich alle auf zwei Ursachen zurückführen.

Ursache 1: Angst

Angst ist für mich (und für viele andere Menschen – zum Beispiel Horror-Fans) eine der faszinierendsten Emotionen überhaupt. Ohne Angst wären wir als Menschheit nicht da, wo wir heute sind, denn Angst schützt uns. Hätten Menschen nie Angst vor Raubtieren, dem Verhungern oder der Kälte (also im Grunde vor dem Tod) gehabt, hätten sie sich nicht davor geschützt. Und die Wege, die sie zum Schutz gewählt haben, bedeuteten meist Fortschritt.

Gleichzeitig bremst uns Angst aber auch aus und hält uns davon ab, Unbekanntes auszuprobieren. Und das ist heute besonders stark der Fall. Da die meisten von uns in einer so komfortablen Lage sind, dass sie im Alltag keine direkte Angst vorm Sterben haben müssen, entwickeln wir alle möglichen anderen Ängste, die uns blockieren. Unsere Angst entwickelt ein Eigenleben, dass bei manchen Menschen sogar krankhaft wird. Wir haben Angst davor, unseren Job zu verlieren, unangenehme Konflikte ausstehen zu müssen, mit anderen verglichen zu werden … Wenn wir diese Ängste nicht erkennen, sondern uns unbewusst von ihnen steuern lassen, führt das dazu, dass wir keine Risiken eingehen. Und mit Risiken meine ich nicht, den Tiger am Schwanz zu ziehen und zu schauen, was passiert. Ich meine den mutigen Schritt, anderen zu zeigen, was wir erschaffen haben.

Eine besondere Form von Angst ist Scham. Wir schämen uns, so zu sein, wie wir sind, weil wir glauben, dass wir nicht schön, klug, gut, nicht wertvoll genug sind. Oder einfach nur: nicht genug. Beim Schreiben kommt ein weiterer wichtiger Punkt hinzu: Mit dem Text, den wir schreiben, offenbaren wir uns immer ein Stück weit. Das trifft natürlich besonders auf das autobiografische Schreiben zu, umfasst aber auch alles andere. Denn jeder Satz, den wir schreiben, zeigt etwas von uns. Wir sind diejenigen, die diesen Gedanken gedacht, formuliert und hingeschrieben haben. Selbst, wenn eine Geschichte vom ersten bis zum letzten Buchstaben erfunden ist, kommt sie doch aus uns heraus. Wir als Autor*innen sind diejenigen, die sie erdacht haben. Unser Erlebtes, unsere Gefühle und Gedanken fließen in unsere Texte, ob wir wollen oder nicht.

Wenn wir unsere Texte zeigen, zeigen wir unsere Innenwelt. Unsere Seele. Und natürlich haben wir Angst davor, was passiert, wenn andere Menschen dies sehen.

Diese Angst kennt fast jeder Mensch. Sie geht einher damit, dass wir uns vorstellen, dass man uns verletzt, sobald wir uns der Welt so zeigen, wie wir wirklich sind. Und ja, das passiert. Diese Angst ist also nicht unbegründet. Wo Menschen aufeinandertreffen, sind Verletzungen fast nicht auszuschließen. Oft entstehen sie gar nicht mal bewusst. Jede*r von uns verletzt andere Menschen, ohne es zu wollen, und oft auch, ohne es zu bemerken.

Auch unsere Ängste sind uns oft gar nicht bewusst. Aber in unserem Unterbewusstsein steuern sie uns und reden uns ein, dass es viel besser ist, gar nicht erst mit dem Schreiben anzufangen oder weiterzumachen. Diese Angst will uns überhaupt nichts Schlechtes. Sie will uns schützen. Da dies ihre einzige Aufgabe ist, macht sie das ziemlich gut. Und intensiv.

Aber wir sind zum Glück mehr als unsere Ängste. Wir können unsere Ängste erkennen, reflektieren und einordnen. Im Zaum halten.

Solltest du dich also von deinen Ängsten davon abhalten lassen, dich der Welt zu zeigen?

Das ist natürlich eine rhetorische Frage und die Antwort lautet: Nein. Auf gar keinen Fall. Wenn du weißt, was du willst und warum du es willst, wenn du mit dem ganzen Herzen dabei bist, bist du auch bereit, mögliche Verletzungen in Kauf zu nehmen. Der Wunsch, deinen Roman zu schreiben, dich der Welt vorzustellen, wiegt dann einfach schwerer.

Und in diesem Moment überwindest du deine Angst.

Ursache 2: Überforderung

Ein weiterer häufiger Grund für Schreibblockaden ist Überforderung. Einen Roman (oder auch nur eine Kurzgeschichte) zu schreiben, ist ein ziemlich großes Projekt, zu dem weit mehr gehört, als sich an die Tastatur zu setzen, auf den Kuss der Muse zu warten und loszulegen. Du musst deine Gedanken ordnen, einen Plot erstellen, den Überblick über alle Handlungsstränge bewahren, die besten Wörter auswählen, schon darüber nachdenken, wo und wie du das Ganze veröffentlichst …

Einen Roman zu schreiben, ist ein riesiger Berg an Arbeit. Und wenn du dir den auf einmal vornimmst, ist es ganz klar, dass du dich überfordert fühlst. Denn es werden unterschiedlichste Fähigkeiten von dir abverlangt – du sollst strukturiert und gleichzeitig kreativ sein, genau beschreiben, aber Raum für Imagination lassen, etwas Eigenes erschaffen, aber jahrhundertealte Erwartungen treffen.

Wer soll das alles schaffen?

Du. Genau wie unzählige andere Autor*innen kannst auch du das locker schaffen. Und zwar Schritt für Schritt, eins nach dem anderen.

Nachdem ich dir jetzt noch einen Punkt zeige, der definitiv kein Grund für Schreibblockaden ist, stelle ich dir dann auch endlich meine 5 Tipps vor, wie du sie überwinden kannst.

Versprochen.

Kein Grund für Schreibblockaden: Fehlende Ideen

Wie ich oben bereits sagte: Wenn du deine Schreibblockade überwinden willst, ist es wichtig, dass du weißt, woher sie kommt.

Viele Autor*innen beklagen sich, dass ihnen nichts einfällt und dass sie deswegen eine Schreibblockade haben. Ich behaupte mal ganz frech, dass das nicht stimmt. Und dass es sogar hinderlich ist, das zu denken. Denn wenn du deine Schreibblockade auf mangelnde Ideen schiebst, setzt du dich nicht mit den wahren Ursachen dafür auseinander. Das führt dazu, dass du in deinem aktuellen Zustand hängenbleibst. Die Schreibblockade bleibt also bestehen.

Aber bei dir ist es anders, du hast wirklich keine Idee, wie es weitergehen soll?

Glaube ich nicht.

Denn: Ideen sind unendlich.

Jede*r von uns kann endlos neue Ideen hervorzaubern. Wenn du mir nicht glaubst, mache doch einfach mal folgende Übung: Schreibe 10 Ideen auf, wie es nach dem Satz “Das Boot lag schon seit Tagen am Strand” weitergehen könnte. Dann noch 10. Und noch 10. Bis du glaubst, dass dir wirklich nichts mehr dazu einfällt. Dann schreibst du weitere 10 Ideen auf.

Unsere Welt ist voll von Möglichkeiten, Gedanken und Verbindungen. Es wird nie zu wenige Ideen geben. Falls du glaubst, dass es dir an welchen fehlt, hast du dich vielleicht unbewusst schon für eine entschieden. Und hast Angst, dass diese nicht gut genug ist. Siehe Grund Nummer 1.

5 Tipps, wie du Schreibblockaden überwindest

Tipp 1: Arbeite an deinen Überzeugungen.

Welche Überzeugungen hast du? Woran glaubst du?

Ich bin zum Beispiel davon überzeugt, dass jeder Mensch Geschichten erzählen kann und will. Ich bin überzeugt davon, gut erklären zu können. Und dass mein Mann wesentlich besser einparkt als ich.

Das alles sind natürlich nur Dinge, die in meinem Kopf stattfinden. Überzeugungen sind nichts anderes als Gedanken, die wir immer wieder denken. Diese Einsicht stammt nicht von mir, sondern von Abraham Hicks, aber ich finde sie so einleuchtend und hilfreich, dass ich sie hier mit dir teile.

Wenn du daran zweifelst, dass du einen Roman schreiben kannst, und diesen Gedanken wieder und wieder zulässt, wird er irgendwann zu deiner Überzeugung. Unsere Überzeugungen werden zu unserer Weltsicht. Du setzt dann sozusagen eine Brille auf, die dir die Welt nur noch im Licht deiner Überzeugungen zeigt. Plötzlich passen ganz viele Puzzleteile zu deiner gefestigten Meinung. Du warst heute Morgen zu müde zum Schreiben? Klar, das passt. Eine Bekannte hat schon den zweiten Roman veröffentlicht, obwohl du früher mit dem Schreiben angefangen hast als sie? Tja, du weißt ja, woran das liegt. Du liegst weit hinter deinem Zeitplan? Ach, wusstest du eh alles schon.

Deine Überzeugungen führen von selbst dazu, dass sie dir immer wieder bestätigt werden. Und nicht nur das: Um deinen Roman dann doch noch zu schreiben, musst du zuallererst deine eigene Überzeugung überwinden, dir also entgegen all der Dinge, die du dir selbst täglich einredest, beweisen, dass du es schaffst. Das kostet sehr viel Energie, noch bevor du das erste Wort geschrieben hast. Und führt dazu – du wirst es erraten – dass du gar nicht erst mit dem Schreiben beginnst. Und schon wieder bestätigst du deine Überzeugung.

Aber: Wenn Überzeugungen nur Gedanken sind, die du immer wieder denkst, dann könntest du doch auch …

Genau! Das Ganze funktioniert nämlich nicht nur unbewusst. Du kannst dir auch bewusst vornehmen, dir bestimmte Gedanken und Glaubenssätze immer wieder selbst zu sagen. Und sie so zu deinen Überzeugungen werden lassen.

Wenn du davon überzeugt bist, dass du deinen Roman zuende schreiben wirst, bestätigt sich nämlich auch das immer wieder. Du hast, obwohl du müde warst, eine halbe Seite geschrieben? Ja, logisch, du bist ja auch auf dem Weg, berühmte*r Romanschriftsteller*in zu werden. Deine Bekannte hat es neben dem Beruf geschafft, zwei Romane zu veröffentlichen? Klasse, das beweist ja, dass es auch für dich möglich ist! Du bist trotz vieler unvorhergesehener Dinge in deinem Leben nur ganz wenig hinter deinem ursprünglichen Zeitplan? Klar, denn du verfolgst dein Ziel mit ganz viel Fokus.

Wenn du dich intensiver damit beschäftigen willst, wie du negative Glaubenssätze aufspüren und verändern kannst (was dir nicht nur beim Schreiben, sondern in deinem Leben ganz allgemein weiterhelfen wird), empfehle ich dir The Work von Byron Katie. Ich selbst habe diese Methode durch Ina Rudolph kennengelernt, und ich mag ihre unkomplizierte Art, wie sie The Work vorstellt.

Hier geht’s zur Seite von Ina Rudolph.

Tipp 2: Geh den kleinsten Schritt.

Deine Schreibblockade liegt eher an Überforderung als an Angst? Dann ist dieser Tipp der richtige für dich.

Bevor du dich davon überwältigen lässt, was du alles noch machen musst, um deinen Roman zu schreiben, überlege dir, was der kleinstmögliche Schritt ist, den du jetzt tun kannst. Und dann tue ihn. Egal, was es ist.

Du könntest:

  • dir einen Namen für eine Figur überlegen,
  • deinen Plot in drei Akten aufschreiben,
  • den ersten Satz formulieren,
  • dir einen besonders treffenden Vergleich ausdenken,
  • deinen Titel finalisieren,

Suche dir die Aufgabe aus, die den geringsten Aufwand für dich bedeutet – sowohl zeitlich als auch mental. Dann mach sie. Das Tolle daran: Du hast sofort ein Erfolgserlebnis. (Erfolgserlebnisse helfen immer gegen Schreibblockaden!) Und: Anschließend bist du einen kleinen Schritt weitergekommen. Es gibt eine Sache weniger zu tun, die dich überfordern kann. Du bist einen Schritt weiter Richtung Gipfel gegangen, und jetzt sind es eben nur noch 999 999 (oder weniger).

Tipp 3: Bleib im Hier und Jetzt.

Unsere Ängste kommen aus der Vergangenheit und richten sich auf die Zukunft. Vielleicht (wahrscheinlich) hast du als Kind erlebt, wie andere Menschen dich und deine Ideen nicht ernstgenommen haben. Das war verletzend und natürlich möchtest du das nicht wieder erleben. Und wenn du es nun wagst, deinen Roman der Öffentlichkeit zu zeigen, obwohl dich überhaupt niemand darum gebeten hat, könnte so etwas wieder geschehen.

Weißt du, wann das garantiert nicht passiert? In dem Moment, in dem du schreibst.

Da bist du nämlich alleine mit dir und deinem Text, und das ist etwas ganz Wundervolles. Lass zu, dass du diese Erfahrung ganz bewusst erlebst. Deine Vergangenheit ist vorbei, und egal, welche negativen Erlebnisse du durchgemacht hast, sie sind alle in dem Moment, in dem du schreibst, nicht mehr da. (Noch dazu haben sie dich dorthin gebracht, wo du heute bist, aber das ist noch mal ein ganz anderer Punkt für einen anderen Artikel.) Und was in der Zukunft passiert, weißt du doch sowieso noch nicht. Alle Sorgen, die du dir darum machst, halten dich nur davon ab, das beste aus deiner Zukunft zu machen.

Bringe deine Gedanken beim Schreiben also immer auf das Hier und Jetzt, auf den Prozess des Schreibens, auf deine Kreativität und das Glück, dein Innerstes beschreiben zu können. Das klappt übrigens ganz gut, wenn du bestimmte Rituale damit verbindest, zum Beispiel vorher meditierst (dazu unten mehr), an einem bestimmten Ort oder zu einer bestimmten Zeit schreibst oder einfach ein Symbol über deinen Rechner hängst, das dich daran erinnert, dass das Schreiben immer in dieser einen Millisekunde passiert, die unsere Gegenwart ist.

Tipp 4: Planung vs. selbst gesetzte Deadlines

Planung ist super. Ohne Planung würde ich wahrscheinlich gar nichts schaffen. Ich setze mich immer am Monatsende hin und plane ziemlich genau, was ich im folgenden Monat bis wann erledigen möchte. Auch fürs Jahr habe ich eine etwas gröbere Planung, die ich aber – und das ist ganz wichtig – regelmäßig anpasse.

Meine Planung könnte zum Beispiel so aussehen, dass ich mir vornehme, bis Mitte Juli zehn Kurzgeschichten zu schreiben, um einen Band herausgeben zu können. Normalerweise ist es dann so, dass Mitte Juli kommt und ich erst acht Kurzgeschichten fertig habe. Oder drei. (Ist natürlich nur ein Beispiel. Ähem.)

Da ich mich mittlerweile gut kenne, weiß ich, woran es liegt, wenn ich meine Planung nicht zu 100 % erreiche: Zum einen plane ich immer sehr ehrgeizig, zum anderen gebe ich mir selbst auch immer die Freiheit, zwischendurch Dinge zu probieren, die mir erfolgsversprechend erscheinen. Dadurch verzögern sich manche Dinge.

Und. Das. Ist. Absolut. Okay. So.

Denn ich setze mir keine Deadlines, sondern ich plane. Ziel der Planung ist es, mir bewusst zu machen, was mir wichtig ist, Dinge nicht zu vergessen und mich selbst in eine bestimmte Richtung zu steuern.

Deadlines dagegen tragen ihr Urteil ja schon im Namen: Entweder du schaffst es bis zum Zeitpunkt X oder es bringt doch alles nichts. Dein Projekt könnte danach genauso gut tot sein.

Mein Tipp an dich: Setz dir keine Deadlines, wenn es dafür keinen triftigen Grund gibt. Du möchtest an einem Wettbewerb teilnehmen und es gibt einen Einsendeschluss? Einverstanden, macht Sinn, wenn du die Deadline hältst. Dein*e Lektor*in wartet auf dein Manuskript? Okay, ist nicht nett, wenn du die Vereinbarung nicht hältst. Du hast dir den Termin gesetzt, bis zum 31.12. deinen Roman fertigzuschreiben, um es dieses Jahr endlich zu schaffen? Mh-mh. Das ist keine vernünftige Deadline.

Der Unterschied zwischen Planung und Deadline scheint marginal zu sein. Aber er ist sehr wichtig. Denn wenn du dir selbst eine Deadline setzt und diese dann reißt, bist du unzufrieden, obwohl du eigentlich auf einem guten Weg bist. Was willst du denn am 1.1. machen, wenn du erst zu 80 % fertig bist? Aufhören?

Tatsächlich tun das einige. In Form einer Schreibblockade. Bringt ja dann doch alles nichts mehr, wenn die Deadline vorbei ist.

Ich verrate dir jetzt ein Geheimnis: Wenn es dein größter Wunsch ist, einen Roman zu schreiben, wirst du dich darüber freuen, wenn du es geschafft hast. Und zwar am 31.12. genauso wie am 30.11. oder am 31.3. Oder glaubst du, du findest dann, dass das alles nichts wert ist, weil du es ein paar Monate später geschafft hast? Ich denke nicht.

Wenn du dir aber eine Deadline setzt – und zwar einfach so, weil du es für sinnvoll hältst – wird jeder Tag nach der Deadline für dich eine Qual sein. Du musst dann wieder deutlich mehr Energie aufwenden, um dich überhaupt zum Schreiben zu bringen. Und diese Energie brauchst du gerade fürs Schreiben.

Also: Statt dir Deadlines zu setzen, plane lieber. Und plane rechtzeitig um, wenn du siehst, dass du manches einfach nicht berücksichtigt hattest. Wenn du das regelmäßig machst, wirst du deine Pläne immer erreichen, weil sie immer aktuell sind.

Tipp 5: Entspannungstechniken

Ich habe im Jahr 2011 mit dem Autogenen Training angefangen, was ich einem ziemlich anstrengenden Chef zu verdanken habe. Ich liebte meine Arbeit und ich kam auch mit dem Chef gut zurecht, nur – sagen wir es mal so – waren unsere Energie-Level nicht unbedingt kompatibel.

Also habe ich einen Kurs gemacht, was ich schon länger überlegt hatte, und das hat mein Leben verändert. Ich habe weitere Kurse besucht, später eine Trainer*innen-Ausbildung gemacht und selbst unterrichtet (und ein Buch dazu veröffentlicht). Ich übe noch heute täglich und ziehe ganz viel Energie und Inspiration daraus.

Und ich empfehle auch dir, ein Entspannungsverfahren zu erlernen, wenn du regelmäßig unter Schreibblockaden leidest.

Wenn du dich bisher noch nicht mit Entspannungsverfahren auseinandergesetzt hast, denkst du vielleicht, dass es dabei darum geht, mal zur Ruhe zu kommen und loszulassen. Und ja, das stimmt. Auch. Es passiert aber noch viel mehr.

Die meisten von uns sind heute nämlich gar nicht mehr in der Lage, von ihrem Stress-Level herunterzukommen, verplanen auch ihre Freizeit und “entspannen” sich, indem sie lesen, spielen, einem Hobby nachgehen, andere Menschen treffen usw. Das sind alles schöne Beschäftigungen, keine Frage. Aber dabei sind wir dennoch angespannt und aktiv.

Richtige Entspannung findet nur in einem Zustand statt, der dem Schlaf sehr ähnlich ist (oder eben beim Schlafen selbst). Und es gibt verschiedene Wege, das zu erreichen, zum Beispiel durch Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Meditation, Achtsamkeit …

Je mehr du deinen Körper dazu bringst, regelmäßig zu entspannen, desto besser kannst du mit Rückschlägen umgehen. Deine Resilienz steigt und du reagierst gelassener auf negative Ereignisse. Du bekommst deine Ängste leichter in den Griff und stellst außerdem eine direkte Verbindung zu dir und deinem Unbewussten her.

Auf diese Weise kannst du nicht nur Schreibblockaden dauerhaft überwinden, sondern auch ganz neue Bereiche deiner Kreativität für dich erschließen.

Ich hoffe, meine Vorschläge helfen dir dabei, mögliche Schreibblockaden zu überwinden. Hast du auch Tipps, die anderen helfen können? Dann teile sie gerne in den Kommentaren mit uns!

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