Synonyme gehören zum Handwerkszeug von Autoren und Autorinnen. Hier stelle ich dir vor, warum das so ist und wie du Synonyme findest.
Warum wir oft keine Synonyme nutzen
Kennst du das?
Du bist völlig im Flow und schreibst einfach so deine Geschichte herunter. Und wenn du sie dann liest, stellst du fest, dass du immer wieder dieselben Wörter verwendet hast. Alles ist hell, schön, groß oder traurig. Und das über viele Absätze und Seiten hinweg. Beim Schreiben ist es dir gar nicht aufgefallen, aber jetzt zuckst du schon jedes Mal innerlich zusammen, wenn wieder eins deiner offensichtlichen Lieblingswörter im Text erscheint.
Viele Autorinnen und Autoren haben dasselbe Problem. Gerade, wenn man längere Texte schreibt, neigt man automatisch dazu, immer ähnliche Begriffe zu verwenden. Der Grund ist, dass du natürlich unbewusst durch dieselben Wörter einen Zusammenhang in deinem Text herstellen möchtest. Beim Lektorieren fällt aber meist schnell auf, dass die Verwendung der immer selben Begriffe langweilig und lustlos wirkt.
Die Lösung:
Verwende möglichst häufig Synonyme. Warum dir das helfen wird, deine Texte zu verbessern, und wo du Synonyme finden kannst, erfährst du in diesem Artikel.
[perfectpullquote align=“full“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Gerade, wenn man längere Texte schreibt, neigt man automatisch dazu, immer ähnliche Begriffe zu verwenden.[/perfectpullquote]
Warum du dir angewöhnen solltest, Synonyme zu nutzen
Synonyme machen Texte abwechslungsreicher und lebendiger.
Wenn du nicht jedes Mal „dunkel“ schreibst, sondern manchmal „düster“, „schwarz“, „schattig“, „finster“ oder „schummerig“, löst du nicht nur eine Emotion beim Leser aus, sondern eine ganze Bandbreite an Empfindungen und Assoziationen. Darüber hinaus wirst du auch genauer in deiner Beschreibung – dunkel und schattig ergibt ein ganz anderes Bild als dunkel und finster.
Beim Lesen helfen Synonyme also dabei, ein genaueres und ein abwechslungsreicheres Bild vom Geschehen zu entwickeln. Wichtig dabei ist, dass du die richtigen Synonyme findest – siehe im nächsten Punkt.
[perfectpullquote align=“full“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Wenn du nicht jedes Mal „dunkel“ schreibst, sondern manchmal „düster“, „schwarz“, „schattig“, „finster“ oder „schummerig“, löst du nicht nur eine Emotion beim Leser aus, sondern eine ganze Bandbreite an Empfindungen und Assoziationen.[/perfectpullquote]
Du musst ein Gespür für die richtigen Synonyme entwickeln.
Wenn du Synonyme recherchierst (mehr dazu weiter unten), wirst du häufig auf lange Synonymlisen stoßen. Viele dieser Wörter bedeuten etwas ganz anderes, als du aussagen möchtest. Und manche wirken im Zusammenhang fehl am Platz. Wenn du in einem lockeren Stil schreibst, solltest du nicht plötzlich Fremdwörter verwenden, nur, weil du ein neues Synonym brauchst.
Teste die Synonyme, die du verwendest, also erst einmal an dir selbst aus, indem du dir den Satz mit verschiedenen Alternativ-Wörtern laut vorliest. Durch Synonyme sollen deine Texte nämlich nicht einfach anders, sondern besser werden.
Je öfter du Synonyme nutzt, desto größer wird dein aktiver Wortschatz.
Ich gebe zu, gerade anfangs ist es lästig, regelmäßig nach besser geeigneten Wörtern zu finden, obwohl man doch schon eins gefunden hat, das ganz ok ist. Aber das Gute ist: Du wirst einen großen Lern-Effekt bemerken, je öfter du diese Übung machst. Dein aktiver Wortschatz wird außerdem wachsen, und ehe du dich versiehst, benutzt du unbewusst die vielen neuen Wörter, die du mühsam recherchiert hast.
Also: Das Ganze umfasst zwar eine etwas aufwendigere Anfangsinvestition. Diese lohnt sich aber, weil du später umso mehr davon profitierst und deine Arbeit auch weniger wird.
[perfectpullquote align=“full“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Du wirst einen großen Lern-Effekt bemerken, je öfter du diese Übung machst. Dein aktiver Wortschatz wird außerdem wachsen, und ehe du dich versiehst, benutzt du unbewusst die vielen neuen Wörter, die du mühsam recherchiert hast.[/perfectpullquote]
Quellen, um Synonyme zu finden
Synonym-Lexikon
Es gibt Synonym-Lexika von verschiedenen Verlagen. Wenn du öfter nach Alternativen für bestimmte Wörter suchst, solltest du dir eins zulegen (oder schenken lassen). Der Vorteil gegenüber den Recherche-Möglichkeiten, die ich im nächsten Abschnitt vorstelle, liegt darin, dass du dafür kein Internet brauchst. Wenn du dazu neigst, dich von zu vielen geöffneten Browser-Fenstern oder Tabs dazu verleiten zu lassen, doch kurz ein bisschen zu surfen, ist die Offline-Variante eines Synonym-Lexikons wirklich hilfreich. Ich selbst benutze das Wörterbuch aus dem Duden-Verlag.
Internet-Recherche
Den wenigsten Aufwand macht natürlich eine Internet-Recherche. Google auf, Wort + Synonym ins Suchfeld eingeben und los geht’s. Du wirst in jedem Fall fündig werden und mehr Alternativen entdecken, als du tatsächlich brauchst. Ich nutze gerne das Synonym-Lexikon von Woxikon, weil es einfach in der Bedienung ist und wirklich viele Alternativen liefert. Das ist natürlich gleichzeitig der Nachteil. Mit einer einfachen Recherche ist es meist nicht getan. Anschließend habe ich meist so viele Begriffe zur Auswahl, dass ich noch einmal ähnlich viel Zeit benötige, um mir das perfekte herauszupicken.
Synonym-Listen
Für sehr gängige Begriffe stelle ich in meinem Schreib-Abo Synonymlisten zur Verfügung. Diese helfen dir vor allem bei kleineren Wörtern, die man oft unbemerkt wieder und wieder einstreut (zum Beispiel „gut“ oder „sagen“). Diese Listen kannst du dir herunterladen und neben die Tastatur legen. Da ich mich auf sehr häufig verwendete Begriffe beschränke, wirst du immer wieder Gelegenheit finden, einen Blick hineinzuwerfen und dir einen schönen Begriff herauszusuchen.