Kreativitätstechniken: 15 Tipps für mehr Kreativität

von yvonne 

Egal, ob man schreibt oder anderweitig kreativ tätig ist – jeder kommt irgendwann an den Punkt, an dem die Ideen ausgehen. Dann ist es gut, wenn man ein paar Kreativitätstechniken zur Hand hat. Ich kenne diese Situation vor allem vom Schreiben: Man hat eine Geschichte gerade richtig schön ans Laufen gebracht und manövriert sich an eine Stelle, aus der  man nicht so einfach wieder herauskommt. Wenn in einem solchen Moment die richtigen Ideen fehlen, kann das frustrierend sein und dazu führen, dass man ein vielversprechendes Projekt aufgibt, obwohl man leicht aus der Sackgasse hätte herauskommen können.

Kreativitätstechniken: Erste Hilfe, wenn die Story ins Stocken gerät

Auch, wenn man für einen ungebremsten Ideenfluss sorgen möchte, sind Kreativitätstechniken hilfreich. Schließlich kommt nach dem aktuellen ganz sicher das nächste Projekt.

Dabei muss zunächst mit einem Vorurteil aufgeräumt werden: Immer noch denken viele Menschen, dass man entweder kreativ ist oder nicht. Was sicher stimmt, ist, dass es manchem leichter fällt als anderen, kreativ zu sein.

Genau so fällt es manchen Menschen leichter, einen Fußball in ein Tor zu bugsieren. Trotzdem kann man diesen Sport bis zu einem gewissen Punkt lernen und – besonders wichtig – sich von seiner aktuellen Leistung aus verbessern.

Und genau dazu dienen die folgenden Tipps und Kreativitätstechniken: Sie sollen dir zeigen, wie es dir leichter fallen wird, neue Ideen zu generieren. Dafür muss man kein kreatives Genie sein, sondern vor allem mit offenen Augen durchs Leben laufen.

Damit meine ich nicht das klassische Brainstorming oder andere Methoden, die in Gruppen eingesetzt werden, sondern Tricks und Kniffe, die die Kreativität in den Alltag holen und dir helfen können, wenn du gerade ganz dringend eine kreative Idee brauchst.

Was dich auch interessieren könnte: In diesem Post habe ich verschiedene Schreibübungen unter anderem für mehr Kreativität zusammengestellt.

Hier nun meine Tipps für mehr Kreativität:

1. Öfter mal was Neues

Kreativ ist man immer dann, wenn man Informationen und Eindrücke auf ungewöhnliche Art und Weise miteinander verbindet. Das wird umso einfacher, je mehr Informationen und Eindrücke man „abgespeichert“ hat.

Daher versuche ich, selbst in alltäglichen Dingen immer wieder Variationen einfließen zu lassen. Jeden Tag einen anderen Weg zur Arbeit nehmen, die Morgenroutine in einer anderen Reihenfolge abspulen oder einfach in anderen Supermärkten einkaufen: Wenn man sein Gehirn auch kleinen neuen Impulsen aussetzt, hat es mehr Input, um kreativ zu sein.

2. Mindmapping

Klar, kennt jeder. Aber hast du eine Mindmap schon mal zur Anregung der Kreativität genutzt und nicht einfach für eine Darstellung bereits vorhandener Informationen?

Das funktioniert folgendermaßen: Du beginnst mit dem Begriff, der dich ins Stocken bringt (oder, wenn du nicht stockst, mit einem Begriff, der dir spontan einfällt). Du kreist ihn ein und schreibst als nächstes ein weiteres Wort ein, das du mit dem ersten verbindest, kreist es ein und ziehst eine Linie zwischen den beiden Kreisen.

Nun hast du bereits zwei Wörter, von denen du weitergehen und Assoziationen bilden kannst. Üblicherweise kommt nach ein paar Iterationen deine Kreativität in Gang und du fängst automatisch an, deine Geschichte (weiter) zu schreiben.

3. Spülen

Ja, wirklich, spülen. Den Abwasch erledigen. Nicht nur, dass das zu einem angenehmeren, weil saubereren Umfeld führt, die Tatsache, dass man etwas mit seinen beiden Händen macht und dabei nicht nachdenken muss, setzt kreative Gedanken in Gang.

Die Bewegung der Hände beim Spülen nutzt beide Gehirnhälften, allerdings nur in einem geringen Ausmaß, so dass die kreativen Ideen nur so sprudeln können.

4. Input reduzieren

Kennst du Der Marsianer von Andy Weir? Mark Watney strandet auf dem Mars mit nur ganz wenig Vorräten und anderen Ressourcen und schafft es, durch Kombination der wenigen Dinge, die ihm zur Verfügung stehen, ganz allein zu überleben. Das ist kreativ!

Manchmal ist auch in Bezug auf Kreativität weniger mehr. Wenn du den Input reduzierst, bist du gezwungen, kreativere Lösungen zu finden. Für deine Hauptfigur fällt dir nichts Spannendes ein, wie sie aus einer Situation herauskommt? Nimm ihr alles weg, was sie hat, und die Lösungen, die du dann findest, werden deutlich kreativer.

5. Meditieren / Autogenes Training / Yoga

Ich selbst bin Trainerin für Autogenes Training, und diese Entspannungsmethode hat sehr viel Positives in meinem Leben bewirkt. Unter anderem hilft sie mir dabei, mich zu fokussieren, den Kopf frei zu bekommen, und mich ganz auf kreative Themen konzentrieren zu können.

Ich empfehle jedem, der kreativ tätig ist (und auch jedem anderen) eine Entspannungs- oder Meditationstechnik zu erlernen, denn auf diese Weise kann man deutlich leichter beeinflussen, in welcher Stimmung man sich gerade befindet. Dadurch lässt sich auch die Kreativität steigern, wenn man den Alltag komplett ausblenden kann.

6. Unverbindbares verbinden

Kreativ zu sein bedeutet, Dinge auf neue Weise miteinander zu verbinden. Einen Regenschirm umzudrehen und als Boot für eine Maus zu benutzen, ist kreativ, weil der Schirm dazu nicht gedacht ist.

Wenn du deine Kreativität trainieren willst, versuche Verbindungen für eigentlich Unverbindbares zu finden. Ein Elefant und ein Skalpell – welche Verbindung könnte es zwischen beiden geben? Oder eine Glühbirne und ein Radiergummi?

Mach es dir einfach und suche in deiner näheren Umgebung und verbinde die Dinge einfach auf ungewöhnliche Weise.

7. Sport

Sport hat einen ähnlichen Effekt wie Meditation oder auch das Spülen: Der Körper ist mit etwas anderem beschäftigt, so dass sich die Gedanken voll und ganz der Kreativität hingeben können.

Am besten als Kreativitätstechnik geeignet sind Sportarten, bei denen man sich nicht allzu sehr konzentrieren muss. Ich persönlich gehe gerne eine halbe Stunde bei mittlerem Tempo aufs Laufband, um die Gedanken schweifen zu lassen.

8. Lesen

Wenn ich mich an einem Problem festgebissen habe (und natürlich nicht nur dann), lese ich sehr gerne etwas. Am besten etwas, das nichts mit dem eigentlichen Problem zu tun hat.

Im Gehirn setzen sich dann automatisch Prozesse in Gang, die das Gelesene mit dem Problem verbinden, und so können ungewöhnliche und kreative Ideen entstehen.

Darüber hinaus steigert regelmäßiges Lesen ohnehin erwiesenermaßen die Kreativität, weil das Gehirn deutlich mehr Input zum Verarbeiten bekommt und Querverbindungen schneller erstellt werden können.

9. Perspektivwechsel

Was würde Sherlock Holmes tun? Oder Gandhi? Das kann man sich nicht nur in einer kreativen Sackgasse, sondern auch einfach mal so fragen, im Alltag. Durch den Perspektivwechsel steigert man nicht nur seine Kreativität, sondern man beschäftigt sich mit verschiedenen Denkmustern und Einstellungen, die einem unter anderem auch bei der Entwicklung von Figuren hilfreich sein können.

10. Interview mit dir selbst

Wenn du nicht mehr weiter weißt, frag dich doch einfach selbst um Rat! Wahrscheinlich kennst du das: Wenn dich jemand gezielt fragt, woran es gerade hakt und wie es vielleicht weiter gehen könnte, kommt die Antwort (fast) von ganz allein.

Natürlich kannst du dich auch selbst einfach befragen. Ich mache das meistens in schriftlicher Form, weil ich so meine Antworten nachher besser weiterverarbeiten kann. Durch die Fragen und Antworten entwickelst du außerdem vermehrt Einsichten darüber, in welchen Situationen deine Kreativität überhaupt ins Stocken gerät.

11. Etwas zerstören

Kreativitätstechniken werden immer mit dem Erschaffen von Dingen in Verbindung gebracht (kommt natürlich auch vom Wort Kreativität). Aber genau so gut kann es sehr kreativ sein, etwas zu zerstören.

Dabei meine ich natürlich nicht deinen letzten Text! Sondern vielmehr Gegenstände, die du nicht brauchst. Überlege dir, wie du die Zeitschrift, die du eh nicht mehr lesen wirst, endgültig und möglichst kreativ loswirst – so setzt du dich noch mal ganz anders mit Materialien auseinander.

12. Vorbereitet sein und sammeln

Manchmal kommen Ideen zu den ungünstigsten Zeitpunkten. Also meistens dann, wenn man sie nicht braucht. Das liegt natürlich daran, dass man genau in solchen Momenten besonders entspannt und empfänglich ist für kreative Ideen.

Damit diese Ideen nicht umsonst kommen, ist es sehr sinnvoll, immer ein Notizbuch dabei zu haben. Zum einen hältst du somit alles fest, was dir zufliegt, zum anderen können die gesammelten Notizen in der Kreativitätskrise als Inspirationsquelle dienen.

13. Mittagsschlaf

Eine meiner liebsten Kreativitätstechniken ist der Mittagsschlaf. Dafür braucht man natürlich Zeit und die Möglichkeit, sich hinzulegen, aber diese völlige Entspannung, am besten mitten in einem kreativen Projekt, bringt einen noch mal auf ganz andere Gedanken.

Zudem kann man die Wahrscheinlichkeit erhöhen, von den Problemen, die man kreativ lösen will, zu träumen, indem man sich direkt vor dem Schlafengehen mit ihnen beschäftigt.

14. Zufall

Einige der besten Erfindungen sind durch Zufall entstanden, und auch du solltest Augen und Ohren offen halten, um zufällige Ereignisse nicht zu verpassen.

Im Rahmen von Kreativitätstechniken kann man den Zufall natürlich auch herbeiführen. Deine Figur möchte verreisen, du weißt aber noch nicht, wohin? Such im Atlas zufällig ein Land aus, und sofort hast du auch einen neuen Treiber für deine Geschichte.

15. Neue Menschen treffen

Eine große Inspirationsquelle und Hilfe sind natürlich andere Menschen. Wenn du neue Menschen kennenlernst, bringt dies immer auch Kreativität in dein Leben, denn du lernst völlig neue Lebensgeschichten und Sichtweisen kennen. Und natürlich kann man diese Menschen auch direkt nach ihrer Meinung zu den eigenen kreativen Ideen fragen.

Das waren meine Tipps zum Thema Ideenfindung und Kreativitätstechniken. Ich hoffe, sie helfen dir und beflügeln deine Kreativität!

Wie sieht’s bei dir aus? Welche Kreativitätstechniken wendest du an?

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