Autor werden Teil 6: Deine Geschichte planen

von yvonne 

Mittlerweile bin ich in Teil 6 meiner Reihe „Autor werden“ angelangt. Auch in diesem Teil geht es um Struktur. Und zwar um die Struktur deiner Geschichte. Bevor du anschließend (endlich!) mit dem Schreiben beginnen kannst, solltest du in diesem Schritt deine Geschichte planen.

Planen – muss das überhaupt sein?

Darüber, ob man eine Geschichte planen soll oder nicht, gehen die Meinungen auseinander. Das Plotten – wie man es auch nennt – gibt dir beim eigentlichen Schreiben Halt und Sicherheit, wird aber von manchen Autoren als einschränkend empfunden. Wenn du zu denjenigen gehörst, die lieber nicht im Voraus planen, kannst du diesen Teil getrost überspringen und direkt loslegen. Für alle anderen ist dieser Post gedacht.

Da ich zu den verschiedenen Möglichkeiten, eine Geschichte zu planen, bereits einige Artikel verfasst habe, werde ich auch hier wieder auf FAQ zurückgreifen, um deine Fragen möglichst gut zu beantworten.

Wenn du noch nicht sicher bist, ob du deine Geschichte planen möchtest, lies am besten meinen Artikel zum Thema „Plotten oder nicht plotten?“

[perfectpullquote align=“full“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Plotten kann dir beim Schreiben Halt und Sicherheit geben – wenn du das willst.[/perfectpullquote]

FAQ zum Thema „Deine Geschichte planen“

Muss ich meine Geschichte planen?

Nein, natürlich nicht. Es gibt viele Autorinnen und Autoren, die das nicht tun und die Freiheit genießen, die das mit sich bringt. Du wirst aber später viel Zeit sparen, wenn du im Vorfeld planst. Ich habe beide Varianten schon probiert und es funktioniert beides.

Gibt es eine gute Methode, meine Geschichte zu planen?

Ja, die gibt es. Es gibt sogar mehrere. Je nachdem, wie viele Regeln du gerne einhalten möchtest, kannst du verschieden detaillierte Gerüste oder Methoden verwenden. Die einfachste Form, deinen Plot zu planen, ist eine Einteilung in drei, fünf oder sieben Akte. Dabei legst du grob Anfang und Schluss deines Romans fest und bestimmst außerdem die wichtigsten Wendepunkte und Konflikte.

Wenn du es gerne detaillierter magst, ist das Stufendiagramm die Methode deiner Wahl. In ihm kannst du Schritt für Schritt bzw. Szene für Szene festhalten, was wann in deinem Roman passiert. Hier bestimmst du also nicht nur grobe Eckpunkte, sondern sehr konkret die Handlung im Vorfeld.

Wenn du aus deiner Planung heraus gleich den gesamten Roman entwickeln möchtest, ist die Schneeflockenmethode wahrscheinlich das Richtige für dich. Mit ihr wird aus groben Eckpunkten irgendwann deine fertige Geschichte.

Es gibt auch Methoden, die neben dem „Wie?“ auch das „Was?“ beantworten, die dir also inhaltliche Tipps geben. Hierzu zählt vor allem die Heldenreise, nach der sehr viele Hollywood-Filme und auch viele Romane geschrieben sind. Aber auch die 20 Masterplots von Ronald Tobias können dir helfen, deinem Roman nicht nur strukturell, sondern auch inhaltlich eine Richtung zu geben.

Natürlich sind auch Kombinationen der verschiedenen Kombinationen möglich. Wenn ich meine Geschichte plane, nutze ich am ehesten das Stufendiagramm und stimme die Geschichte vielleicht noch einmal mit der Heldenreise ab.

[perfectpullquote align=“full“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Du wirst später viel Zeit sparen, wenn du deine Geschichte im Vorfeld planst.[/perfectpullquote]

Wie detailliert soll ich meine Geschichte planen?

Wie du in der vorigen Frage siehst, gibt es da sehr unterschiedliche Ansätze. Die Antwort ist also, dass das ganz bei dir liegt und auf deinen persönlichen Arbeitsstil ankommt. Von ganz grob bis ganz kleinteilig ist alles möglich.

Wie oft im Leben ist ein mittlerer Weg gar nicht mal schlecht. Wenn du zu grob planst, kannst du es meiner Meinung nach auch lassen (und das ist auch wirklich eine Option). Wenn du deine Geschichte im Vorfeld zu detailliert ausarbeitest, hast du keine Freiräume für Anpassungen mehr, ohne dein gesamtes Gerüst zum Einstürzen zu bringen.

Ich selbst wähle meist (wenn ich plane) eine Planung auf Kapitel-Ebene. Das sind für ein Buch ca. 20-30, also nicht ganz kurze Kapitel. Das hat den Vorteil, dass ich weiß, wohin meine Geschichte geht und wie die einzelnen Punkte zusammenhängen. Innerhalb der einzelnen Kapitel ist aber genug „Luft“, um neue Ideen einzubringen.

Welche Tools kann ich nutzen, um meine Geschichte zu planen?

Du kannst jedes Tool nutzen, mit dem du Text festhalten kannst. Das können Papier und Stift sein (ich mag zum Beispiel sehr gerne Post-its) oder ausgefeilte Programme wie yWriter oder sogar Trello, das eigentlich dazu gedacht ist, Projekte zu planen. Aber schließlich ist dein Roman ja auch ein Projekt.

Sehr praktisch ist es auch, wenn du direkt in dem Tool planst, in dem du später auch schreiben wirst. Word zu nutzen, um die einzelnen Kapitel kurz zu beschreiben, hat den Vorteil, dass du später genau an der Stelle, wo deine Zusammenfassung steht, den eigentlichen Romantext verfassen kannst.

[perfectpullquote align=“full“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Du kannst jedes Tool zum Plotten nutzen, mit dem du Text festhalten kannst.[/perfectpullquote]

Was mache ich mit dem fertigen Plan?

Ganz klar, du befüllst ihn! Jetzt fängt es erst so richtig an, Spaß zu machen, denn nun kannst du endlich, endlich deinen Roman schreiben. Ich schreibe übrigens immer in der Reihenfolge, in der der Leser den Roman am Ende auch zu Gesicht bekommt. Dann merke ich beim Schreiben, wenn Informationen fehlen oder wenn sich die Geschichte noch nicht da hin entwickelt hat, wo sie eigentlich sein sollte.

Natürlich gibt es auch hier unterschiedliche Herangehensweisen. Es gibt Autoren, die immer mit dem Schluss der Geschichte anfangen. Das hat natürlich auch einige Vorteile, weil du dann deinen ganzen Roman darauf ausrichten kannst. Am Ende bleibt die Reihenfolge, in der du arbeitest, aber dir überlassen. Mach einfach das, was für dich am besten funktioniert.

Darf der Plan sich später noch ändern?

Klar darf er das. Es ist ja dein Plan. Sein Zweck ist, dass er dir hilft. Nicht umgekehrt. Sehr wahrscheinlich wird er sich auch noch mal ändern. Kein Plan dieser Welt – weder für einen Roman noch für andere Projekte – kann alle Möglichkeiten vorhersehen, die noch passieren können. Wenn dir gute Einfälle kommen oder du das Gefühl hast, deine Geschichte müsste sich eigentlich in eine ganz andere Richtung bewegen, geh einfach zurück und ändere den Plan!

Ich hoffe, meine Tipps helfen dir, deine Geschichte zu planen. Anschließend ist es so weit. Du kannst mit dem Schreiben beginnen und deinen Plan mit Leben füllen.

Autor werden Teil 4: Recherchieren
Autor werden Teil 7: Deinen Roman lektorieren

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