Selfpublishing mit Amazon: alle Vor- und Nachteile

In diesem Artikel lernst du ...

Vielleicht überlegst du ja gerade, dein (nächstes) Buch zu veröffentlichen und weißt, dass Selfpublishing mit Amazon eine Option ist.

In diesem Artikel stelle ich dir alle Vor- und Nachteile dieses Wegs vor, damit du eine gut informierte Entscheidung treffen kannst.

Was ist Amazon Selfpublishing?

Du kennst Amazon wahrscheinlich als den größten Online-Händler der Welt. An dem man kaum vorbeikommt, der einem aber auch nicht immer sympathisch ist. Vielleicht erinnerst du dich sogar noch an Amazons Anfänge als reiner Online-Buchladen. (Ich tu's und ich weiß noch, dass ich mit meiner allerersten Bestellung jemandem eine riesige Freude mit einem bis dahin unauftreibbaren Buch gemacht habe.)

Amazon verkauft aber nicht nur Sachen.

Ja, es hat die Beziehung zu den Kund*innen, weil die meisten Menschen schon mal etwas dort bestellt haben. In den letzten Jahren betreibt Amazon aber eine sogenannte »vertikale Integration«. Das heißt, dass sie Produkte, die sie früher von anderen eingekauft und dann weiterverkauft haben, jetzt teilweise selbst herstellen und unter eigener Marke verkaufen. Das sind teilweise digitale Produkte - gestreamte Filme oder E-Books -, aber mittlerweile auch physische Produkte wie gedruckte Bücher oder dieses Sprachsteuerungsdings. Der Gedanke hinter einer solchen Strategie: Je weniger Unternehmen an der Erstellung und am Verkauf von Sachen beteiligt sind, desto mehr bleibt für die anderen übrig.

Nach diesem kleinen Ausflug in meine BWLer-Vergangenheit sind wir jetzt nämlich beim Selfpublishing angelangt. Nachdem Amazon 2007 den Kindle E-Book-Reader herausgebracht hatte, starteten sie wenige Jahr später (in Deutschland 2011) das KDP-Programm: Kindle Direct Publishing. Jeder Mensch mit einem Amazon-Account und einer Word-Datei konnte so ganz einfach sein E-Book veröffentlichen.

Amazon war dabei auf keinen Fall der erste Selfpublishing-Anbieter. Books on Demand (BoD) gibt es zum Beispiel schon seit 2001. Trotzdem hat dieser direkte Zugang zum Kindle es für viele Autor*innen erst möglich gemacht, ihre Bücher einem größeren Publikum zu präsentieren. Und 2004 vorher hatte Amazon sogar schon den Selfpublishing-Anbieter CreateSpace gekauft. Aber erst seit wenigen Jahren ist es möglich, direkt über Amazon KDP E-Books und auch gedruckte Bücher zu veröffentlichen.

Als Autor*in legt man einen Account an, lädt die Dateien hoch (Text und Cover), gibt ein paar zusätzliche Informationen an - und schon kann das Buch seinen Weg in die Welt starten.

Profi-Tipp:

Ich stelle im Folgenden die Vor- und Nachteile von Selfpublishing mit Amazon im Vergleich zu anderen Selfpublishing-Anbietern dar. Im Vergleich zur Veröffentlichung im Verlag gibt es andere Vor- und Nachteile, die ich in einem anderen Artikel besprechen werde.

Vorteile von Selfpublishing mit Amazon KDP

Vorteil 1: Kostenlos

Ein großer Vorteil gerade für Einsteiger und Erst-Autor*innen ist, dass die Veröffentlichung bei Amazon komplett kostenlos ist. Du musst keinerlei Einrichtungsgebühr zahlen, und die ISBN (dazu später mehr) gibt es auch gratis dazu. Wenn du also unsicher bist, ob Veröffentlichen überhaupt das Richtige für dich ist, musst du bei dieser Art der Veröffentlichung überhaupt nichts investieren – außer deine Zeit natürlich.

Vorteil 2: Schnell und einfach

Natürlich könnte auch das Frontend von Amazon KDP ein Redesign brauchen. Auf den ersten Blick wirkt es etwas unstrukturiert und altbacken. Allerdings sind alle einzelnen Todos im Prozess gut beschrieben, und du weißt immer, was als nächstes zu tun ist. Außerdem geht nicht nur das Hochladen wahnsinnig schnell, auch dein Buch wird sehr schnell im Handel sein. Wenn du von der ungeduldigen Sorte bist oder es dieses Mal einfach sehr schnell gehen muss, ist das ein großer Vorteil von Selfpublishing mit Amazon KDP.

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Vorteil 3: Gute Marketing-Möglichkeiten

Amazon ist der größte einzelne Buchhändler auf dem Markt. Etwa 20 % aller Bücher im deutschsprachigen Raum werden über Amazon verkauft. Wenn du dort dein Buch veröffentlichst, hast du etwas bessere Möglichkeiten, auf der Plattform selbst Marketing zu betreiben. Du kannst beispielsweise mehr Keywords angeben, zu denen dein Buch gefunden werden soll. Außerdem kannst du deine Buch Seite ansprechender gestalten.

Vorteil 4: Hohe Beteiligung

Im Vergleich zu anderen Selfpublishing-Anbietern ist die Beteiligung bei Amazon KDP etwas höher. Das ist für viele Autor*innen nicht der ausschlaggebende Punkt bei einer Veröffentlichung., aber es kann die Entscheidung in die ein oder andere Richtung beeinflussen. Davon abgesehen hast du natürlich bei allen Selfpublishing-Anbietern die Möglichkeit, deinen Preis und damit auch deinen Verdienst pro Buch selbst festzusetzen.

Vorteil 5: Flexibel

Vielleicht denkst du jetzt noch nicht darüber nach, aber irgendwann wirst du etwas an deinem Buch ändern wollen – und zwar nach der Veröffentlichung. Ich habe sehr viele Formen der Veröffentlichung bereits ausprobiert, und am schnellsten und einfachsten kannst du Änderungen beim Selfpublishing über Amazon KDP vornehmen. Du kannst beispielsweise das Cover austauschen, die Beschreibung ändern, sogar kleinere Änderungen im Text vornehmen, ohne dass du eine neue Auflage erstellen musst. Alle Bewertungen bleiben dir also erhalten.

Vorteil 6: Support

Ich habe bereits mehrfach mit dem Support von Amazon KDP zu tun gehabt und war eigentlich immer zufrieden. Du erhältst sehr schnell eine Antwort, und in den meisten Fällen werden die Probleme auch schnell und unkompliziert gelöst. Das kann gerade für Erst-Autor*innen ein wichtiger Faktor sein.

Nachteile des Amazon-Selfpublishing

Nachteil 1: US-amerikanische ISBN

Weiter vorne habe ich gesagt, dass du bei Veröffentlichung eine kostenlose ISBN von Amazon erhältst. Das ist auch richtig so. Allerdings handelt es sich dabei um eine US-amerikanische ISBN, unter der man in Deutschland das Buch nicht so einfach bestellen kann. Im Alltag macht dies für dich wenig aus und du kannst auch deine eigene ISBN bei Amazon angeben, wenn du das möchtest. Diese musst du dann allerdings selbst kaufen, was teurer ist als die Inklusiv-ISBN bei anderen Selfpublishing-Anbietern.

Nachteil 2: Image

Amazon hat nicht nur in der digitalen Welt, sondern auch in der Gesellschaft sehr viel verändert. Es gibt viele berechtigte Kritikpunkte am Unternehmen Amazon. Aus diesem Grund bestellen manche Menschen dort grundsätzlich nichts, und manche Autor*innen wollen dort auch nicht veröffentlichen. Unabhängig davon, welchen Anbieter (oder Verlag) du für die Veröffentlichung letztendlich wählst, wird dein Buch aber sowieso im Sortiment von Amazon erscheinen. Und Amazon wird auch ein wichtiger Vertriebskanal für dich sein.

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Nachteil 3: Geringe Auswahlmöglichkeiten beim Papier

Andere Anbieter haben deutlich mehr Auswahlmöglichkeiten bei der Ausstattung des Buchs, z. B. bei der Stärke des Papiers. Bei Amazon kannst du lediglich auswählen, ob du weißes oder cremefarbenes Papier verwenden möchtest und ob du in schwarz-weiß oder Farbe drucken lassen willst. Einzelne Seiten farbig drucken zu lassen, geht bei Amazon auch nicht. Gerade, wenn du einen Farbdruck anstrebst, bei dem nur einige Seiten am Ende bunt sind, wird dein Buch so unnötig teuer.

Nachteil 4: Zugang zu lokalem Buchhandel

Bei einer Veröffentlichung über Amazon KDP hast du zunächst einmal keinen Zugang zum lokalen Buchhandel und auch nicht zu anderen Online-Buchhändlern. Denn deine ISBN ist eine US-amerikanische. Es gibt mittlerweile Anbieter, die dir dabei helfen, auch dein bei Amazon KDP veröffentlichtes Buch in den lokalen Buchhandel zu bringen. Das ist jedoch ziemlich kompliziert und macht die Einfachheit, die ja für Amazon spricht, wieder zunichte. Wenn du einen Verkauf im lokalen Buchhandel anstrebst und das ein wichtiger Faktor für dich ist, ist Amazon wahrscheinlich nicht der richtige Anbieter für dich.

Nachteil 5: Abhängigkeit von der Plattform

Tatsächlich hat Amazon dafür gesorgt, dass du als Autor*in mit deinem Buch nur schwierig über andere Kanäle zu finden bist. Das E-Book (wenn du eins veröffentlichst) ist beispielsweise auch nur über den Kindle oder entsprechende Apps zu lesen. Und über den lokalen Buchhandel habe ich ja im letzten Punkt schon geschrieben. Du bleibst also abhängig von der Plattform Amazon.

Fazit

Bevor du dein Buch im Selfpublishing mit Amazon KDP veröffentlichst, solltest du dir über deine Ziele mit dem Buch im Klaren sein (das ist sowieso immer eine gute Idee).  für mein erstes eigenes Buch habe ich diese Geröffentlichungsgorm gewählt, weil es für mich sehr einfach war und wahnsinnig schnell ging. Beides ist mir nach wie vor sehr wichtig.

Da ich aber ein neugieriger Mensch bin, habe ich in den letzten Jahren verschiedene andere Selfpublishing-Anbieter ausprobiert und über meine Kund*innen kennengelernt. Natürlich vergleiche ich dann auch immer mit Amazon KDP, und klar gibt es Dinge, bei denen die anderen Anbieter besser abschneiden. Ich muss aber sagen, dass aus meiner Sicht die Vorteile überwiegen, zumindest im Vergleich mit anderen Selfpublishing-Anbietern. Eine Veröffentlichung im Verlag ist etwas komplett anderes, und hier fallen auch andere Aspekte ins Gewicht. Wie gesagt, ein Thema für einen anderen Artikel.

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