Plotten Teil 3: Von der Idee zum Plot

von yvonne 

Im letzten Teil meiner fünfteiligen Reihe zum Thema Plotten habe ich dir vorgestellt, wie wichtig das Thema für deinen Plot ist. Es hilft dir, immer wieder zu überprüfen, ob dein Plot sich noch so entwickelt, wie du dir das vorgestellt hast. Daran knüpfe ich heute an und zeige dir, wie du deine Idee zum Plot entwickeln kannst.

Methoden zum Plotten

Es gibt verschiedene Methoden, die es dir erleichtern, einen Plot zu entwickeln. Einige davon habe ich hier im Blog bereits vorgestellt, und der letzte Teil meiner Reihe wird ein Überblick über diese verschiedenen Methoden sein. Wenn du aber keine konkrete Methode anwenden möchtest, habe ich hier drei Tipps für dich, wie du deine Idee zum Plot ausarbeiten kannst, ohne stur den Schritten von verschiedenen Systemen zu folgen.

[perfectpullquote align=“full“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Du kannst deinen Plot aus deinem Thema heraus entwickeln.[/perfectpullquote]

Für jeden der drei Tipps gilt: Zunächst solltest du dir überlegen, wie detailliert du planen möchtest. Nimm dir vor, ob du zunächst nur die „Meilensteine“ deiner Geschichte definieren möchtest, oder ob du direkt ins Detail gehen und Kapitel oder sogar Szenen festlegen willst. Nur so weißt du, ob du dich gerade verzettelst oder noch nicht weit genug gegangen bist.

Entwickle dein Thema weiter

Die erste Methode habe ich schon im zweiten Teil der Reihe angerissen. Wenn du dein Thema kennst, kannst du daraus mit den richtigen Fragen deinen Plot entwickeln. Nehmen wir an, das Thema deines Romans lautet „Ein gemeinsames Ziel schweißt Menschen zusammen“. Du hast dir überlegt, dass ein Science Fiction-Roman ein gutes Setting wäre. Was könnte dein Thema nun gut zeigen? Zum Beispiel, wenn eine Katastrophe die Erde bedroht und die Menschheit dafür Sorge tragen muss, sie so schnell wie möglich zu verlassen. Der Start deiner Geschichte ist es also, zu zeigen, wie die Erde dem Untergang geweiht ist.

Als nächstes musst du die Menschheit vor Probleme stellen, die sie nur gemeinsam lösen können. Für die Suche nach geeignetem Lebensraum braucht man Ressourcen und Energie aller Länder. Um dein Thema immer wieder in den Fokus zu rücken, baust du deinen Plot so auf, dass Menschen, die bisher gar nichts miteinander zu tun haben wollten, durch das gemeinsame Ziel zu Freunden werden oder sich zumindest gegenseitig respektieren. Um deine Geschichte voranzutreiben, entwickelst du mindestens fünf sich steigernde Situationen, in denen du dein Thema zeigen kannst. Diese bilden den roten Faden deines Romans, und deine Aufgabe wird es sein, sie sinnvoll erzählerisch miteinander zu verknüpfen. Zu Ende könntest du dann noch zeigen, wie die Menschen gemeinsam und friedlich in ihrer neuen Heimat leben. Oder du entwirfst ein pessimistischeres Bild und sobald das gemeinsame Ziel erreicht ist, entzweit die Menschheit wieder.

[perfectpullquote align=“full“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Meine Lieblingsmethode, um meine Idee zum Plot zu entwickeln, ist das Erzählen.[/perfectpullquote]

Erzähle deine Idee und warte ab, welche Fragen dir gestellt werden

Meine Lieblingsmethode, um meine Idee zum Plot zu entwickeln, ist das Erzählen. Nehmen wir an, ich habe die grobe Idee, über einen Anwalt zu schreiben, der allein im Dschungel überleben muss. Ein paar einfache Fragen wie „Wie kommt er dahin?“, „Wo genau ist das?“ und „Warum wird er nicht gerettet?“ kann ich mir vorab natürlich selbst stellen, so dass ich schon ein bisschen Futter für meine Erzählung habe. Und dann lege ich los, suche mir jemanden, der Geschichten genau so mag wie ich, und stelle ihm die Idee vor.

Keine Sorge, wenn du gerade richtig Feuer und Flamme für deine Idee bist, wirst du niemanden damit langweilen, sondern du wirst jeden direkt mitreißen und begeistern. Und dann gehen die Fragen los. Versuche am besten, sie sofort zu beantworten. Damit entsteht vor deinem inneren Auge dann deine gesamte erfundene Welt, die du immer weiter ergänzt. Wahrscheinlich wird jemand fragen, ob dein Anwalt verheiratet ist, ob seine Frau nach ihm sucht, und schon fällt dir ein weiteres wichtiges Element für deinen Plot ein. Auf jeden Fall kommt die Frage, ob der Anwalt es denn schaffen wird, aus dem Dschungel herauszukommen. Wenn du das bejahst, wird dein Plot um die Elemente erweitert, die nötig sind, um ihn wieder aus dem Dschungel herauszuführen.

Das Tolle an dieser Methode ist, dass du sofort Kontakt zu potenziellen Lesern aufbaust und im Dialog lernst, was diese eigentlich von deiner Geschichte erwarten. Das Fragenstellen ist dabei ein ganz natürliches Verhalten, denn die Vorstellung deiner Idee wird viele wahrscheinlich unbewusst an einen Klappentext erinnern – und sie werden dir genau die Fragen stellen, die sie an ein Buch haben, das sie interessiert. Und die Beantwortung dieser Fragen wird dir deine eigene Idee viel weiter erschließen, als du bisher überhaupt bedacht hast.

[perfectpullquote align=“full“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Die meisten Genres haben ziemlich konkrete Regeln in Bezug auf den Plot.[/perfectpullquote]

Orientiere dich am Genre

Eine dritte Möglichkeit, deine Idee zum Plot zu entwickeln, bietet das Genre, in dem du dich befindest. Denn die meisten Genres haben ziemlich konkrete Regeln in Bezug auf den Plot. Im Krimi gibt es beispielsweise normalerweise zunächst einen Mord oder ein anderes Verbrechen. Ein Ermittler versucht, dieses Verbrechen aufzuklären, kommt dem Täter dabei immer näher und gerät oft selbst in Gefahr. Am Ende steht natürlich die Aufklärung des Falls.

Auch Liebesromane geben eine klare Struktur für den Plot vor. Zwei Menschen lernen sich kennen, mögen sich vielleicht nicht sofort, verlieben sich, etwas – manchmal auch sie selbst – steht ihrem Glück im Weg, sie können das Ganze aber letztlich überwinden – oder sie trennen sich unglücklich.

Wenn du in einem Genre schreiben willst, aus dem du viele Bücher gelesen hast, wirst du die Regeln des Genres intuitiv kennen und deinen Plot automatisch daran orientieren. Um es dir leichter zu machen, kannst du auch deine Lieblingsexemplare nehmen und ihre Plots auf Gemeinsamkeiten untersuchen. Daraus kristallisiert sich dann ein „Standard-Plot“ heraus, an dem du dich entlanghangeln kannst. Nur Vorsicht: Vermeide Klischees. Gerade Krimis und Liebesromane wimmeln oft davon, und dein Roman soll ja schließlich einzigartig werden.

Ich hoffe, meine Tipps helfen dir, deine Idee zum Plot zu machen!

Plotten Teil 2: Die Rolle des Themas für deinen Plot
Plotten Teil 4: Konflikt als Motor für den Plot

Erolgsgeschichte

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