Ich schreibe ja gerade nicht nur jeden Tag einen Blog-Post (warum hält mich eigentlich nie jemand von so was ab?), sondern auch mein Sachbuch-Buch. Da ich jetzt sogar schon einen Abgabe-Termin habe und immer mal wieder drüber spreche, wurde es Zeit für einen Elevator Pitch.
Elevator Pitch?
Ein Pitch ist eine kurze Zusammenfassung einer Idee – und zwar vor Leuten, die dich bei dieser Idee unterstützen können. In der Sendung »Die Höhle der Löwen« pitchen zum Beispiel Start-up-Gründer*innen ihre Ideen, um Kapital dafür zu bekommen. Das tun sie natürlich nicht im Aufzug – aber sie könnten es vielleicht.
Woher die Bezeichnung »Elevator Pitch« stammt, lässt sich nicht mehr so genau feststellen. Es gibt mehrere Geschichten dazu, die möglicherweise alle erst nach dem Begriff erfunden wurden. Ich erzähle dir meine Lieblingsgeschichte, die aus Hollywood. Wenn dort eine aufstrebende Drehbuchautorin eine fantastische Idee für einen Film hat, kann sie kaum darauf hoffen, dass sie von den Produktionsfirmen eingeladen wird, um die Idee vorzustellen – denn Drehbuchautor*innen mit fantastischen Ideen gibt’s in Hollywood jede Menge. Sollte ihr aber zufällig im Aufzug ein Produzent begegnen, könnte sie ihm ihre Idee vorstellen – in einem Pitch, der nicht länger als eine Aufzugfahrt dauert.
Warum mir die Hollywood-Geschichte so gut gefällt? Es gibt ein wunderbares Beispiel für einen Hollywood-Elevator-Pitch, und zwar für den Pitch für den Film »Alien«. Und dieser Pitch lautet »Der weiße Hai im Weltall«.
Hier wird nichts über genaue Handlungsstränge erzählt, es werden keine Figuren genannt, keine konkreten Schauplätze. Es wird ein Gefühl erzeugt – Spannung, Horror, ein übermächtiger Gegner, Beklemmung – und die Tatsache, dass das Ganze irgendwie im Weltall spielen soll. Keine Ahnung, ob’s diesen Pitch wirklich so gab, aber er ist in jedem Fall ziemlich gelungen.
Der für dein Buch muss nicht ganz so kurz sein. Nimm dir ruhig zwei bis drei Sätze Raum, achte aber darauf, dass du ihn im Zweifel noch auswendig lernen kannst – ist irgendwie blöd, wenn du deinen eigenen Pitch ablesen musst.
Der Elevator Pitch für dein Buch ist eine Zusammenfassung, die
- Menschen neugierig auf das Buch machen soll,
- die Buch-Idee komplett umfasst und
- im Vortrag nicht länger als eine Aufzugfahrt dauert. (Wir gehen dabei mal von Aufzugfahrten in den USA aus – da sind die Gebäude höher und die Pitches dürfen ein bisschen länger brauchen.)
Dein Elevator Pitch hilft dir dabei, dein Buch jederzeit jemandem vorstellen zu können. Es schafft außerdem Fokus. Du kannst jederzeit überprüfen, ob ein Kapitel wirklich notwendig ist oder ob noch etwas fehlt – weil das Versprechen aus deinem Elevator Pitch noch nicht erfüllt ist.
Deinen persönlichen Elevator Pitch kannst du folgendermaßen aufbauen.
Mein Buch zeigt (wem? = Zielgruppe/Wunschkund*in), wie sie (was? = Untertitel). Das gelingt, indem (deine Vorgehensweise).
Der Elevator Pitch für mein Sachbuch-Buch lautet:
»Mein Buch zeigt Selbstständigen und Erst-Autor*innen, wie sie mit System und Struktur ihr eigenes Sachbuch schreiben, veröffentlichen, verkaufen und für ihr Business nutzen können. Das gelingt, indem ich den Prozess von der Idee bis zur Vermarktung in einzelne Schritte zerlege, diese anschaulich erkläre und an den richtigen Stellen mit konkreten Aufgaben untermauere.«
Ganz einfach, oder?