Wahrscheinlich kennst du das: Die besten Ideen kommen einem nicht dann, wenn man sie sucht, sondern wenn man gedanklich gerade eigentlich bei etwas ganz anderem ist. Was machst du also als angehender Autor? Notizen. Diese helfen dir aber nur dann weiter, wenn du sie anschließend in eine sinnvolle Ordnung bringst. Daher teile ich heute meine Top 5 Tipps mit dir, wie du am besten deine Notizen sortieren kannst.
Warum überhaupt Notizen sortieren?
Notizen zu machen, ist einfach. Diese aber später zu verwenden, scheitert oft genug daran, dass man sie nicht sinnvoll in Ordnung gebracht hast. Schon oft genug hatte ich einen fantastischen Einfall, habe ihn notiert und Wochen später beim besten Willen nicht mehr gewusst, was ich mir selbst damit sagen wollte. Egal, wie überzeugt du davon bist, dass du dir merken kannst, was du gemeint hast, und dass du auch später etwas mit der Notiz anfangen kannst: Es ist trotzdem immer sinnvoller, deine während des Tages entstandenen Einfälle sinnvoll in Ordnung zu bringen. Denn auch dabei kommen dir oft neue Ideen, weil du Struktur ins Chaos bringst und Verbindungen schaffst.
[perfectpullquote align=“full“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Schon oft genug hatte ich einen fantastischen Einfall, habe ihn notiert und Wochen später beim besten Willen nicht mehr gewusst, was ich mir selbst damit sagen wollte.[/perfectpullquote]
Notizen sortieren: Mit diesen 5 Tipps klappt’s
Tipp 1: Sei vorbereitet.
Der erste Tipp hört sich banal an, schafft aber die Voraussetzung dafür, dass du deine Notizen später überhaupt sortieren kannst. Denn je strukturierter du deine Einfälle notierst, desto einfacher fällt dir das Aufräumen später. Um vorbereitet zu sein, solltest du die folgenden Voraussetzungen erfüllen:
- Habe immer das Schreibzeug deiner Wahl dabei. Ein Notizheft, ein Block Post-its oder ein Spiralblock und ein bis zwei Stifte vermeiden von vornherein, dass du zu Notlösungen greifen musst, deine Ideen auf Zeitschriftenrändern hinterlassen musst oder dein Kuli nicht mehr schreibt.
- Sammle all deine Notizen an einer zentralen Stelle, zum Beispiel deiner Hand- oder Laptop-Tasche oder der Innentasche deiner Jacke. Wenn du beim Wäschewaschen auf einen Zettel stößt, der die Idee zu deinem nächsten großen Roman enthält, ist es zu spät.
- Versuche schon vorab, ein bisschen zu clustern. wenn du gerne mit einem Notizbuch arbeitest, hilft dir vielleicht ein Raster wie das von mir vorgestellte (siehe Tipp 4).
[perfectpullquote align=“full“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Je strukturierter du deine Einfälle notierst, desto einfacher fällt dir das Aufräumen später.[/perfectpullquote]
Tipp 2: Arbeite visuell.
Beim Stichwort „Notizen machen“ denkt jeder direkt ans Schreiben. Fürs spätere Verarbeiten ist es aber sinnvoll, von Anfang an visuell zu arbeiten. Das gilt sowohl fürs Aufschreiben als auch fürs Sortieren. Beim Aufschreiben kannst du beispielsweise mit Symbolen arbeiten, die dir direkt Hinweise auf den Inhalt deiner Notizen geben (beispielsweise ein Strichmännchen für die Idee zu einer Figur).
Beim Sortieren deiner Notizen hilft Visualität auch. Ich arbeite beispielsweise gerne mit Post-its und sortiere sie dann an meiner Wand oder in meinem Notizbuch zu sinnvollen Clustern. Und auch dort markiere ich zusammenhängende Themen gerne mit einem Symbol, so dass ich sie anschließend schneller wiederfinde. Ideen für einen neuen Roman markiere ich beispielsweise mit einem kleinen Buch.
Tipp 3: Nutze Farben.
Wenn du Symbole nicht magst oder glaubst, dass du nicht zeichnen kannst, sind Farbsysteme ein sinnvoller erster Schritt, deine Notizen zu sortieren. Am besten erstellst du dir selbst eine Legende für deine Notizen und verteilst die Farben nach einem sinnvollen Schema. Ich verwende zusätzlich zu den Symbolen Farben, wenn Dinge dringend werden, also quasi wie bei einer Ampel. Das lenkt den Blick dann noch mal gezielt auf die Dinge, die wirklich nicht vergessen werden sollen.
[perfectpullquote align=“full“ bordertop=“false“ cite=““ link=““ color=““ class=““ size=““]Fürs spätere Verarbeiten ist es sinnvoll, von Anfang an visuell zu arbeiten.[/perfectpullquote]
Tipp 4: Nutze ein Raster.
Tipp 4 ist eine Methode, die ich für meine Notizen selbst entwickelt habe. Ich sortiere meine Notizen in ein Raster ein, und zwar nach Möglichkeit bereits während der Entstehung, also beim Aufschreiben. Wenn das nicht möglich ist, übertrage ich die Notizen abends in mein Raster. (Das ist auch einer der Gründe, warum ich so gerne mit Post-its arbeite, weil ich dann nämlich die Zettel nur umkleben muss.) In einem Din A4-Buch unterteile ich die Doppelseiten dann entsprechend meinem Raster und stelle thematisch neue zusammen.
Mein Raster ist natürlich perfekt auf meine Bedürfnisse zugeschnitten. Du kannst es so übernehmen oder es auf deine Bedürfnisse anpassen.
Mein Raster enthält fünf Kategorien: Todos, Ideen für neue Storys, Ideen für vorhandene Storys, Formulierungen, andere Ideen.
Die Todos müssen sich gar nicht auf das Schreiben beziehen. Ich nehme sie trotzdem mit in mein Raster auf, weil ich nicht mehr an sie denken möchte. Eine linke schmale Spalte auf jeder Doppelseite ist für Todos vorgesehen. Sie ist deswegen schmal, damit ich sie nicht überstrapaziere.
Daneben sind vier gleich große Felder. Da mein Fokus auf dem Schreiben liegt, sind drei der Felder für Schreib-Ideen vorgesehen, die ich schon sinnvoll clustere. Trotzdem kommen mir natürlich auch immer wieder andere tolle Ideen, die ich nicht vergessen möchte. Diese kommen in das Feld unten rechts.
Symbole und Farben nutze ich in diesem Raster natürlich ergänzend, so dass ich auf einen Blick erkennen kann, zu welchem Buch eine Idee zählt (mein aktuelles Projekt hat beispielsweise einen kleinen Leuchtturm als Symbol) oder ob etwas langsam dringend wird und ich tätig werden muss. Verarbeitete Ideen und erledigte Todos streiche ich durch.
Wenn eine Doppelseite voll ist, beginne ich eine neue. Dinge, die sich nicht erledigt haben, überprüfe ich auf Aktualität. Entweder übertrage ich sie oder ich trenne mich von der Idee. Denn auch das ist wichtig: Manchmal muss man sich bewusst dafür entscheiden, manche Dinge nicht zu tun, bevor der Alltag diese Entscheidung für einen trifft.
Tipp 5: Lass nicht zu viel Zeit vergehen
Ein ganz wichtiger Tipp zum Schluss: Sortiere deine Notizen regelmäßig, am besten jeden Abend. Wenn du zu lange wartest, wirst du nicht mehr wissen, was du eigentlich gemeint hattest, und dann verlierst du vielleicht eine tolle Idee. Selbst, wenn du glaubst, dass du ein Super-Gedächtnis hast, ist es wichtig, dass du dich so schnell wie möglich daran setzt, deine Notizen zu sortieren. Ich bin selbst immer wieder erstaunt, wie viel man im Laufe einer Woche vergessen kann.